UBS-Aktien werden am Tag nach Regulierungsentscheid verkauft
Die UBS-Aktie erlebt einen drastischen Kurssturz. Analysten sehen die geplanten Regulierungsanpassungen als Ursache.

Die Aktien der UBS stehen am Dienstag im frühen Handel stark unter Druck. Die Gewinne vom Freitag sind mehr als weggeschmolzen. Analysten sehen durch die geplanten Regulierungsanpassungen einschneidende Folgen für die Grossbank.
UBS verlieren gegen 9.40 Uhr 6,2 Prozent auf 26,15 Franken, im bisherigen Tagestief waren es sogar 25,83 Franken (-7,3 Prozent). Nach der Veröffentlichung der Bundesratsmassnahmen am Freitagnachmittag schossen die Titel zunächst in die Höhe und notierten im Hoch bei knapp 28,50 Franken.
Mittlerweile notieren sie auch wieder deutlich unter dem Schlusskurs vom Donnerstag. Die Aktie hatte bereits vor der jüngsten Ankündigung unter Druck gestanden – wegen der diversen Spekulationen im Hinblick auf den Entscheid des Bundesrates zu den Eigenmittelanforderungen. Im Jahrestief Anfang April waren sie bis 20,66 Franken gefallen.
Globale Wettbewerbsfähigkeit von UBS bedroht
Der grosse Kapitalaufbau über eine mehrjährige Übergangsphase sei zwar möglich – auf Kosten von Aktienrückkäufen, kommentiert Vontobel-Analyst Andreas Venditti am Dienstag. Das Problem sei aber, dass die globale Wettbewerbsfähigkeit der UBS deutlich beeinträchtigt würde – dies umso mehr, weil in anderen Ländern eher dereguliert werde.
Kurzfristig ändere sich nichts, aber mittel- und langfristig, so Venditti weiter. Die UBS sei nun gezwungen, sich zu ändern (Strategie, Geschäftsmodell oder Struktur?) und Massnahmen (Verkleinerung, Veräusserungen, Abspaltungen, Wegzug?) zu ergreifen. Dies auch, um nicht zu einem Übernahmeziel zu werden, sollte ihre relative Bewertung weiter sinken.
Die erste Reaktion der UBS-Aktie sei wahrscheinlich aufgrund der Hoffnung auf eine «erhebliche» Abschwächung durch das Parlament positiv gewesen, schreibt der Vontobel-Experte. Erste Stellungnahmen der wichtigsten politischen Parteien würden jedoch nicht darauf hindeuten. Der Schweizer Vorschlag komme dem schlimmsten Fall nahe, der seit der Ankündigung der Regulierungsreform angenommen wurde,