Bequem und sicher – das ist die Philosophie von Twint. Doch nun verlor eine Kundin der Zahlungsapp 1000 Franken. Der Grund dafür ist fatal.
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Bequem und sicher: Mit der Twint-App lassen sich offene Beträge via Smartphone begleichen. - Twint
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zahlungsanbieter Twint versichert schnelle und sichere Überweisungen via Smartphone.
  • Doch nun verlor eine Kundin ungewollt 1000 Franken. Der Grund: fatal.

Ob im Online-Shop, an der Supermarkt-Kasse, in der Kantine oder im Freundeskreis: Mit der Twint-App lassen sich offene Beträge bequem und sicher überweisen. Das zumindest verspricht die Philosophie des Zahlungsanbieters. Doch bei der Umsetzung scheint es zu hapern – wie ein aktueller Fall zeigt.

Alles begann im Januar. Damals wollte eine langjährige Twint-Nutzerin ihrem Geschäftspartner 1129 Franken überweisen. Doch trotz erhaltener Zahlungsbestätigung kam das Geld nie bei ihm an.

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1000 Franken – um diesen Betrag kämpfte die Kundin für Wochen. - Keystone

Beide Parteien kontaktierten deshalb umgehend ihre Hausbanken. Nach Wochen der Ungewissheit heisst es dann, das Geld sei auf das Konto des Vorbesitzers von der Telefonnummer des Geschäftspartners.

Telefonnummer mit falschem Konto verknüpft

Zur Erklärung: Die Twint-App verknüpft die persönliche Telefonnummer mit dem eigenen Bankkonto. Und weil der Geschäftspartner letzten November eine neue Nummer erhalten hat, ist es jetzt offenbar so, dass diese Nummer noch mit dem Twint-Konto des Vorbesitzers verknüpft war, und so ist das Geld auf diesem Konto gelandet.

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Die Twint-App verknüpft die persönliche Telefonnummer mit dem eigenen Bankkonto. - Keystone

Das Problem: Gesetzlich darf die UBS nicht ohne Einwilligung des Kontoinhabers das Geld abheben und an Dritte weiterleiten – auch wenn das Geld auf ein falsches Konto überwiesen worden ist. Da der unberechtigte Empfänger trotz mehrfacher Aufforderung den Betrag nicht zurückzahlen wollte, riet die Grossbank deshalb zu einer Strafanzeige.

Twint gelobt Besserung

Twint selbst zeigt sich äusserst erstaunt über den Fall. «Wir haben für unsere 2,5 Millionen Kunden schon 100 Millionen Transaktionen getätigt, und so etwas ist noch nie passiert», betont der stellvertretende Geschäftsführer Anton Stadelmann gegenüber «Kassensturz». Es handle sich dabei um eine Verkettung unglücklicher Umstände. Aber: «Die Kundin wird ihr Geld zurückerhalten.»

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In der Schweiz nutzen immer mehr Menschen das Smartphone für ihre Geldgeschäfte (Symbolbild). - Keystone

Und tatsächlich: Inzwischen hat die Kundin das Geld zurück. Ob der unberechtigte UBS-Kunde das Geld zurückerstattet hat, oder ob es sich um Kulanz des Anbieters handelt, darüber schweigen Twint und die involvierten Banken.

Sicher ist nur: Eine Lösung muss her – und das weiss der mobile Zahlungsanbieter. Deshalb wolle er künftig sicherstellen, dass bei einem Besitzerwechsel der Telefonnummer jegliche Verknüpfungen mit dem Twint-Konto automatisch gelöscht werden.

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