Tui will mit Verkauf von Hotel-Anteilen Schulden verringern
Der Reisekonzern Tui hat während der Corona-Pandemie mit stark steigenden Schulden zu kämpfen. Ein Verkauf von Hotel-Anteilen soll diese nun verringern.

Das Wichtigste in Kürze
- Tui verkauft ihre 49 Prozent an Riu Hotels SA.
- Dies soll dem Reisekonzern 670 Millionen Euro einbringen.
- Dadurch sollen die während der Pandemie gestiegenen Schulden verringert werden.
Die vom Staat gestützte Tui AG verkauft ihre Anteile an einer Gesellschaft der spanischen Hotelgruppe Riu. Dies, um den in der Corona-Krise aufgehäuften Schuldenberg zu verkleinern.
Damit einhergehen soll eine Auslagerung zahlreicher Immobilien aus der Tui-Bilanz und so auch eine «Stärkung des Kerngeschäfts» mit Urlaubsangeboten.
Tui verkauft Anteile an Riu Hotels SA
Der Konzern gibt seine 49 Prozent am bisherigen Gemeinschaftsunternehmen Riu Hotels SA für 670 Millionen Euro ab: nämlich an eine andere Firma der Riu-Gruppe. Dies teilte der weltgrösste Reisekonzern am Donnerstagabend mit.

Dabei geht es unter anderem um 19 bestehende sowie 2 weitere Hotels, die noch gebaut werden. Die Käufergesellschaft wird ebenfalls von der Familie Riu kontrolliert, die ihrerseits 3,6 Prozent an Tui hält.
Die Hannoveraner rechnen mit einem Abschluss des Geschäfts im späten Sommer. Dies, sollten die Behörden zustimmen und die Finanzierung wie geplant klappen.
Es soll dann einen «erheblichen Buchgewinn für die Tui» bringen. Mindestens 540 Millionen Euro sollen dem Konzern netto zufliessen.

Schulden sollen reduziert werden
Hintergrund ist, dass sich Tui stärker auf den Betrieb der Hotels und die Markenführung konzentrieren will. Dies gilt weiter auch für das anteilige Co-Management der insgesamt 100 Riu-Häuser.
Die Immobilien selbst sollen dagegen nicht mehr auf der Bilanz liegen. Ziel ist es, so weniger Kapital in Grundstücken und eigenen Hotelanlagen zu binden. Grundsätzlich hatte der Reisekonzern bereits im Dezember 2019 diese Strategie entwickelt.
Der Verkaufserlös werde nun «zur Reduzierung der durch die Corona-Pandemie stark gestiegenen Verschuldung des Konzerns genutzt», erklärte das Unternehmen.