Die Beschattungsaffäre der CS hat personelle Konsequenzen: Zwei Chefs treten zurück, Tidjane Thiam bleibt CEO. Er hatte mit der Überwachung nichts zu tun.
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Ist unter Druck: CS-Chef Tidjane Thiam kritisierte seinen Ex-Kollegen Iqbal Khan. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der operative Chef und der operative Sicherheitschef der CS treten per sofort zurück.
  • CEO Tidjane Thiam hat die Überwachung wohl nicht angeordnet.
  • Er bleibt Chef der Credit Suisse.

Die Bespitzelungsaffäre um den ehemaligen CS-Topmanager Iqbal Khan fordert nun personelle Konsequenzen bei der Grossbank. Der operative Chef (Chief Operating Officer COO) Pierre-Olivier Bouée und der Leiter der globalen Sicherheitsdienste treten per sofort zurück.

Der COO hatte in einer Untersuchung im Auftrag des Verwaltungsrat erklärt: Er habe die Überwachung des zur Konkurrentin UBS wechselnden Iqbal Khan alleine angeordnet. Das teilte die CS am Dienstag mit. Die mit der Untersuchung beauftragte Kanzlei habe keinen Hinweis darauf, dass CEO Tidjane Thiam die Überwachung von Khan genehmigt habe.

Der Verwaltungsrat erklärt in der Mitteilung, dass der Auftrag zur Überwachung von Khan «falsch und unverhältnismässig» war. Und zu einem «schwerwiegenden Reputationsschaden für die Bank» geführt habe. Weder Untersuchung von Homburger noch die Überwachung von Iqbal Khan hätten Anhaltspunkte erbracht. Iqbal Khan habe nicht entgegen seinen vertraglichen Verpflichtungen versucht, Mitarbeitende oder Kunden der Credit Suisse abzuwerben, hiess es weiter.

«Tidjane Thiam geniesst vollstes Vertrauen»

Ich wurde über den Streit zwischen Herr Thiam und Khan informiert», sagt Verwaltungsratspräsident Urs Rohner heute an einer Pressekonferenz. Die Schilderungen seien allerdings sehr unterschiedlich.

«Tidjane Thiam hat die Untersuchung nicht selbst angeordnet», bestätigt Rohner. Er geniesse weiterhin das vollste Vertrauen des Verwaltungsrats. Der VRP hält erneut fest, dass er die Überwachung von Khan für unverhältnismässig hält.

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