Der Testflug einer Raumkapsel, die das Luftfahrtunternehmen Boeing für bemannte Raummissionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa entwickelt hat, ist fehlgeschlagen.
«Starliner»-Start in Cape Canaveral
«Starliner»-Start in Cape Canaveral - NASA/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Mittag hätte die unbemannte Kapsel CST-100 Starliner zur ISS starten sollen.
  • Starliner schlug aber den falschen Weg ein nach dem Start.
  • Ein herber Rückschlag für die US-Bemühungen um Unabhängigkeit von den russischen Raketen.
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Nach ihrem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral schlug «Starliner» am Freitag nicht den richtigen Kurs zur Internationalen Raumstation ISS ein. Dies berichten Boeing und die Nasa. Daher werde die unbemannte Kapsel die ISS nicht erreichen. Eigentlich hatte der Testflug acht Tage dauern sollen.

Rückschlag für die USA

Der gescheiterte Test ist ein Rückschlag für die Bemühungen der USA, bei bemannten Raumfahrtmissionen von russischen Sojus-Raketen unabhängig zu werden. 2011 hatte die US-Raumfahrtbehörde ihr eigenes Shuttle-Programm nach drei Jahrzehnten eingestellt. Später wurde ein Strategiewechsel für eine Rückkehr zur bemannten Raumfahrt mit US-Raumkapseln eingeleitet: Statt selbst neue Shuttles zu entwickeln, wurden Privatunternehmen dafür angeheuert.

Dummy an Bord

Boeing wie auch sein Konkurrent SpaceX erhielten in der Folge Milliardenbeträge, um bemannte Raumfähren «Made in the USA» zu entwickeln. SpaceX absolvierte bereits im März mit seiner für bemannte Missionen vorgesehenen Raumfähre «CrewDragon» einen erfolgreichen Testflug zur ISS. An Bord war wie jetzt beim «Starliner» nur ein Dummy, mit dem die Flugbedingungen für echte Menschen getestet werden.

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