Taxito stellt Betrieb endgültig ein – nach mehr als 10 Jahren

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Bern,

Das Mitfahrsystem Taxito beendet Ende 2025 seinen Betrieb. Gründe sind finanzielle Probleme und die wachsende Konkurrenz durch KI und autonome Fahrzeuge.

taxito betrieb
Das Schweizer Mitfahrsystem Taxito stellt seinen Betrieb Ende 2025 ein. - keystone

Taxito, das spontane Mitfahrsystem für ländliche Regionen, schliesst zum Jahresende 2025 seine letzten Standorte, berichtet das «neo1.ch». Gründer Martin Beutler nennt mehrere Ursachen.

Einerseits sei seit der Covid-Pandemie die Nutzung deutlich gesunken. Andererseits seien Passagiere und Fahrer zurückhaltender geworden, was die Finanzierung langfristig schwierig macht.

Mitfahrsystem Taxito stellt Betrieb ein

Taxito vermittelte 2024 noch rund 8'000 Fahrten, ist aktuell aber nur noch in vier Regionen aktiv, so das «Dorfheftli». Höhere Investitionen in neue Technik, abnehmendes Interesse an nachhaltiger Mobilität und mehr Konkurrenz durch selbstfahrende Fahrzeuge führen nun zum Aus.

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Die Gemeinden und die Taxito AG hätten das System gern weitergeführt, es fehlt jedoch die kritische Masse an Standorten.

Wandel im Mobilitätsmarkt und Reaktion der Gemeinden

Eine wichtige Rolle spiele laut Beutler auch der gesellschaftliche Wandel. Der klassische Gemeinschaftsgedanke sei im Rückzug, immer mehr werde Mobilität als Dienst gekauft.

Grossunternehmen mit KI-Lösungen für autonome Fahrzeuge machen regionalen Anbietern zunehmend das Leben schwer, erklärt Beutler laut dem «SRF». Einige Gemeinden wollen einzelne Haltepunkte zwar erhalten, doch eine flächendeckende Fortführung ist nicht realistisch.

taxito betrieb
Der Erfinder von Taxito im Jahr 2019 – jetzt stellt das Unternehmen den Betrieb endgültig ein. - keystone

Das Projekt startete schon vor über 20 Jahren, seit rund einem Jahrzehnt war Taxito schweizweit aktiv. Die Bilanz bleibt durchwachsen, denn Trittbrettfahrer profitieren kaum vom Gemeinschaftsgefühl vergangener Jahre.

Das Ende des Herzensprojekts ist für Gründer und Gemeinden zwar schmerzhaft, spiegelt aber die Dynamik auf dem Schweizer Mobilitätsmarkt wider.

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