Swisscom will Sunrise-Offensive im Discountgeschäft nicht kontern
Die Swisscom plant keinen Gegenschlag auf die Expansion von Sunrise im Mobilfunk-Billigsegment und will ihre Strategie unverändert fortsetzen.

Die Swisscom plant keinen Gegenschlag auf die Expansion von Sunrise im Mobilfunk-Billigsegment. «Wir haben keine Pläne, uns mehr im Discountsegment zu engagieren», sagte Konzernchef Christoph Aeschlimann am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Im Billigsegment gebe es schon sehr viele Marken. Und die Anzahl der Kunden sei ja beschränkt. «Nur weil man mehr Marken hat, hat man am Ende nicht mehr Kunden», sagte der Swisscom-Chef. Denn die Konkurrenzmarken würden ja auch auf solche Schritte reagieren. «Am Ende sind alle wieder an einem ähnlichen Ort wie vorher, aber mit tieferen Preisen.»
Sunrise hatte vor zwei Tagen die Discountmarke CHmobile lanciert. Damit will die Nummer zwei der Branche im Billigsegment expandieren, wo sie bisher nur in Nischen tätig war.
Tiefpreiskampf: Swisscom sieht keine Handlungsnotwendigkeit
Swisscom-Chef Aeschlimann rechnet allerdings nicht mit einem grossen Einfluss auf das eigene Geschäft. «Wir sind mit den Marken Migros und Coop im Tiefpreissegment sehr gut unterwegs und sind der Meinung, dass da keine weiteren Massnahmen nötig sind.»
Im Gegenteil: Die jüngste Preiserhöhung bei der Swisscom-Zweitmarke Wingo habe zu keiner höheren Wechselrate bei den Kunden geführt. «Das hat uns sehr positiv überrascht», sagte Aeschlimann in einer Analysten-Konferenz.
Zu möglichen weiteren Preiserhöhungen wollte der Swisscom-Chef nicht Stellung nehmen. Dafür gebe es aktuell keine Pläne. «Aber Preisanpassungen sind nie ausgeschlossen. Wir schauen uns das kontinuierlich an.»
Im laufenden Jahr rechnet die Swisscom mit einem Umsatz am unteren Rand der Zielspanne von 15,0 bis 15,2 Milliarden Franken. Grund dafür sei der Rückgang bei den Geräteverkäufen. Zwar konnte man den Absatz von Handys und Tablets bei den Privatkunden deutlich steigern, wozu auch das neue iPhone 17 beigetragen hat, wie Aeschlimann sagte.
Fokus auf margenstarke Aufträge
Aber bei den Firmenkunden verkaufe man weniger Geräte als im Vorjahr. Das seien zum Teil grössere Volumina, weil die Swisscom sich auf höhermargige Aufträge konzentrieren wolle.
Ob der Umsatz im Gesamtjahr sogar unter die Marke von 15 Milliarden rutschen könnte, sei noch nicht klar. Aber es sei auch nicht ausgeschlossen, sagte der Swisscom-Chef.
Bei den Einsparungen in der Schweiz habe man bis Ende September mit 50 Millionen Franken schon das Jahresziel für 2025 erreicht. Viele weitere Einsparungen seien im Schlussquartal nicht mehr zu erwarten, sagte der Swisscom-Chef.
In Italien will der Konzern das Stromgeschäft weiter ausbauen. Mittlerweile habe man knapp 100'000 Stromkunden, von denen die meisten bereits Festnetzprodukte der Swisscom-Tochter Fastweb beziehen würden. Im nächsten Jahr wolle man im Stromgeschäft in dieser Grössenordnung weiter wachsen. Und im Breitbandgeschäft sei im September der Kundenabfluss gestoppt worden.










