Die Leiterin des Post-Konzerns ist diese Woche wegen dem PostAuto-Skandal massiv unter Druck geraten. Die mächtige Managerin stand zuvor wenig im Rampenlicht. Schon bei ihrer Ernennung zur Post-Chefin 2011 war die häufigste Frage: «Susanne wer?»
«Susanne wer?» war die häufigste Frage, als der damalige Verwaltungsratspräsident Peter Hasler (rechts) die zukünftige Post-Chefin Susanne Ruoff im November 2011 vorstellte.
«Susanne wer?» war die häufigste Frage, als der damalige Verwaltungsratspräsident Peter Hasler (rechts) die zukünftige Post-Chefin Susanne Ruoff im November 2011 vorstellte. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Susanne Ruoff war in der Schweizer Wirtschafts-Szene kaum bekannt, als sie Chefin der Post wurde.
  • Sie gilt als besonnen und ruhig, Weggefährten wissen nur Gutes zu berichten.
  • Als Managerin weist sie in ihrer Karriere eine durchzogene Bilanz vor.

Susanne Ruoff gilt als «nett», und das darf durchaus auch negativ interpretiert werden. Mit ihrer besonnenen Art kommt sie gut an, unter anderem bei der zuständigen Bundesrätin Doris Leuthard. Sie gilt als «Everybody’s Darling», Weggefährten verlieren kein böses Wort über sie.

Obwohl Susanne Ruoff vor ihrer Ernennung zur Post-Chefin in Schweizer Wirtschaftskreisen ein unbeschriebenes Blatt war, war sie eigentlich prädestiniert für den Job. Aber nicht, weil sie sieben Jahre als Lehrerin gearbeitet und als Zürcherin im fernen Crans-Montana VS wohnt.

Steile Karriere in Männerdomäne

Ruoff besitzt auch einen Executive Master in Telekommunikation einer Schweizer Managementschule, einen Abschluss als Client Executive einer französischen Managementschule und einen Abschluss der St. Galler HSG in Unternehmensführung.

Und Ruoff hat Karriere gemacht: bei IBM Schweiz im Bereich Öffentliche Verwaltung. Aufstieg in die Geschäftsleitung der Abteilung Global Technology Services. Dann CEO der British Telecom Switzerland. Ein Weg voller Berührungspunkte mit dem Tätigkeitsbereich der Post.

Durchzogene Bilanz

Sie sei kein Machtmensch, sagt Ruoff von sich selbst. Sie vernetzt sich mit IT-Frauen und anderen Schweizer Top-Managerinnen. Bei IBM hat sie offenbar übererfüllt, bei British Telecom dagegen keine Spuren hinterlassen.

Sie lässt ihre Untergebenen an der langen Leine, hat aber auch den bei Angestellten beliebten Bereichsleiter Poststellen und Verkauf abgesetzt.

Zuhause in Crans-Montana hat ihr Mann das Sagen: Er kocht, weil bei ihr sogar das Teewasser anbrenne. Er kümmert sich auch um die 4500 ­Quadratmeter der familieneigenen Weinberge in Flanthey VS und Turtmann VS. Dort hilft sie ab und zu mit beim Reben schneiden. Zur Entspannung.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

PostautoHSG