Der gescheiterte UPC-Deal schlägt Sunrise Communications aufs Reinergebnis. Das Debakel riss im Schlussquartal ein Loch von 83 Millionen Franken in die Kasse.
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Der gescheiterte Deal mit UPC hat Sunrise Communications auf den Gewinn geschlagen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der gescheiterte UPC-Deal kommt Sunrise teuer zu stehen.
  • Das Unternehmen verdiente noch 56 Millionen Franken.
  • Im Vorjahr lag der Betrag bei 107 Millionen.

Der gescheiterte Kauf von UPC hat bei Sunrise Communications auf den Gewinn geschlagen. Unter dem Strich verdiente der zweitgrösste Telekomkonzern der Schweiz noch 56 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte Sunrise noch einen Reingewinn von 107 Millionen Franken erzielt.

Der geplatzte UPC-Deal riss alleine im Schlussquartal ein Loch von 83 Millionen Franken in die Kasse. Das teilte Sunrise am Donnerstag mit.

Am 22. Oktober hat Sunrise die für die Finanzierung des 6,3 Milliarden teuren UPC-Kaufs nötige ausserordentliche Generalversammlung in letzter Minute abgesagt. Der Widerstand der Sunrise-Aktionäre unter Führung des deutschen Grossaktionärs Freenet war zu gross geworden.

Zahlreiche Chef-Abgänge bei Sunrise Communications

In der Folge kam es zu zahlreichen Abgängen in der Chefetage. So nahm Konzernchef Olaf Swantee den Hut. Zu seinem Nachfolger wurde Finanzchef André Krause bestimmt. Zum neuen Finanzchef hat Sunrise Uwe Schiller ernannt.

Weiter hat Bruno Duarte, der bisherige Chief Consumer Officer, das Unternehmen verlassen. Auch der stark in die Kritik geratene Verwaltungsratspräsident Peter Kurer kündigte seinen Abgang auf die Generalversammlung im April an. Ebenso Vizepräsident Peter Schöpfer.

Sunrise Communications bleibt auf Kurs

Trotz der Turbulenzen blieb Sunrise 2019 operativ auf Kurs. Der Umsatz wuchs leicht um 0,5 Prozent auf 1,89 Milliarden Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um 11,2 Prozent auf 668 Millionen Franken zu.

Das Plus ist allerdings hauptsächlich einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) zu verdanken. Auf vergleichbarer Basis wäre der EBITDA im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent auf 624 Millionen Franken gestiegen.

Damit hat Sunrise die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 1,87 Milliarden Franken gerechnet. Ausserdem erwarteten sie einen bereinigten EBITDA von 665 Millionen Franken. Beim Reingewinn hatten sie lediglich 32 Millionen Franken prognostiziert.

Dividende soll erhöht werden

Sunrise will die Dividende auf 4,40 Fr. erhöhen. Im Vorjahr hatten die Aktionäre 4,20 Fr. erhalten.

Für das Gesamtjahr 2020 peilt der Telekomkonzern ein Umsatzziel von zwischen 1,875 und 1,915 Milliarden Franken an. Der EBITDA (inkl. IFRS-16-Effekt) soll 675 bis 690 Millionen Franken erreichen.

Bei den Investitionen werden 410 bis 450 Millionen in Aussicht gestellt. Sollten die Ziele erreicht werden, will Sunrise für das Gesamtjahr eine Dividende von 4,55 bis 4,65 Franken pro Aktie zahlen.

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