Ursprünglich bekam Stadler Rail den Zuschlag, für einen Auftrag in Österreich. Ein Formfehler soll den Deal nichtig machen. Alstom würde profitieren.
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Blick auf den Hauptsitz von Stadler Rail in Bussnang TG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ursprünglich haben die ÖBB den Auftrag an Stadler vergeben.
  • Konkurrent Alstom hatte allerdings erfolgreich Rekurs eingelegt.
  • Stadler will nun «sämtliche zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ausschöpfen».

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen die Rahmenvereinbarung für die Lieferung von Zügen neu ausschreiben. Dies teilt Stadler Rail am Freitag mit. Ursprünglich wurde der Auftrag an Stadler vergeben, deshalb will sich der Zugbauer nun wehren.

Mitte September hatte das österreichische Bundesverwaltungsgericht einen Rekurs von Konkurrent Alstom gutgeheissen. Dadurch wurde der Zuschlag an den Ostschweizer Zughersteller für nichtig erklärt.

«Man bedaure den Entscheid der ÖBB ausserordentlich», heisst es in einer Mitteilung von Stadler vom Freitag. Das Angebot sei von der ÖBB als rechtsgültig sowie kommerziell und technisch am besten bewertet worden. Stadler will nun «sämtliche zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ausschöpfen».

Stadler Rail mit Unterschriftspanne

Das Gericht war durch eine Einsprache des bereits aus dem Verfahren ausgeschlossenen Mitbieters Alstom tätig geworden. Laut Stadler sind allerdings sämtliche von Alstom angeführten Punkte vom Gericht abgewiesen worden. Die ÖBB hätten nun aber mitgeteilt, dass sie durch den Entscheid gezwungen seien, den Zuschlag an Stadler zu widerrufen. Die Ausschreibung solle deshalb wiederholt werden.

Stadler Rail hatte den Grossauftrag der ÖBB wegen einer Unterschriftenpanne nicht erhalten. Grund dafür war die fehlerhafte Prüfung des Angebots durch die ÖBB gewesen, hiess es in der österreichischen Presse dazu. Stadler habe das Angebot mit einer Schweizer Version einer digitalen Signatur unterzeichnet. Diese werde von der EU und Österreich nicht anerkannt.

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