Sono Motors: Gescheitertes Sion-Programm soll verkauft werden

Vergangene Woche gab das Münchner Start-up Sono Motors die Einstellung ihres Solar-Elektroautos Sion bekannt. Damit war die Crowdfunding-Anstregung gescheitert, bei der Interessenten mit der vollen Anzahlung ihres Sion Kapital sollten. Der benötigte dreistellige Millionenbetrag konnte nicht eingetrieben werden, was zum Aus des Programms führte. Neben der Entlassung von 300 Mitarbeitern am Standort München blieben auch viele Fragezeichen über die Rückzahlung der Investorengelder.

Denn Sono Motors selbst will weitermachen. Dafür konzentriert sich der Solar-Spezialist auf bereits präsentierte PV-Systeme für den Nutzfahrzeugmarkt. Damit will man sowohl im LKW- als auch im Bus-Bereich die Elektrifizierung unterstützen. Es seien bereits erste Kunden im Programm und die Entwicklung laufe planmässig, so die Münchner.

Nun entschied sich das Unternehmen überraschend das gesamte Sion-Programm zum Verkauf anzubieten. Interessenten wird ein Komplettpaket angeboten, das die Entwicklung und Konstruktion des Fahrzeugs, Hardware wie Prototypen und Produktions-Werkzeuge, sowie Software umfasst. Dies soll auch die Car-Sharing App und das gesamte geistige Eigentum des Programms beinhalten. Sono Motors betont, dass alle notwendigen Schritte unternommen wurden, um das weltweit erste erschwingliche Solar-Elektroauto auf den Markt zu bringen.

Das Unternehmen hatte das Fahrzeug bereits erfolgreich getestet und alle notwendigen Schritte wie die Serienvalidierung, Homologation, Crashtests und Dauerläufe durchgeführt. Die Entwicklung des Fahrwerks, des elektrischen Antriebsstranges und der Drive-Charge-Unit des Sion waren ebenfalls weit fortgeschritten. Allerdings waren auf der jüngsten Investoren-Tour immer wieder Fragen bezüglich des Serienstandes aufgekommen. Analysten und Branchenkenner bescheinigtem den ausgestellten Fahrzeugen noch weite Entfernung vom Serienstand.

Den Gründern von Sono Motors scheint dennoch viel an der Verwirklichung des Programms gelegen. «Der Sion war auf dem besten Weg, die Solartechnologie in der Automobilbranche zu revolutionieren» so die Münchner. Ein Preis für die Übernahme des Sion-Programms ist allerdings noch nicht bekannt. Man verspricht sich aber viel, denn eine Finanzspritze kann das Unternehmen dem Vernehmen nach gut gebrauchen.