Die Produktionskosten von Solarstrom werde bis ins Jahr 2050 um rund die Hälfte sinken. Das zeigt eine Untersuchung im Auftrag des Bundes und stützt damit dessen Energiepolitik.
Erneuerbare Energiequellen werden laut Untersuchung des Bundes günstiger. - Nau / Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Untersuchung des Bundes sieht grosses Ausbaupotential bei Sonnenenergie.
  • Demnach werden sich die Produktionskosten bis 2050 um rund die Hälfte reduzieren.
  • Fossile Energieträger hingegen werden teurer als bisher angenommen.

Eine neue Untersuchung im Auftrag des Bundes stützt dessen Energiepolitik. Demnach gibt es bei erneuerbaren Energien künftig das grösste Ausbaupotenzial. Und: Die Produktionskosten von Photovoltaik-Anlagen dürften bis ins Jahr 2050 um rund die Hälfte sinken. Zu diesem Schluss kommt eine am Donnerstag publizierte Studie vom Paul Scherrer Institut (PSI), die im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) erarbeitet wurde.

Kurz gesagt: Energie aus fossilen Kraftwerken, Wasserkraft, Holz-Kraftwerken, landwirtschaftlichen Biogasanlagen wird teurer. Es wird angenommen, dass sich die Preise für Kohle und Erdgas, die wichtigsten Energieträger für die konventionelle Stromproduktion, bis ins Jahr 2050 um rund die Hälfte erhöhen werden. Die Produktionskosten für Photovoltaik werden hingegen dank der schnelleren technologischen Entwicklung wesentlich tiefer eingeschätzt als 2005.

Viel ungenutztes Potenzial

Unter den erneuerbaren Energien in der Schweiz weisen Photovoltaik-Anlagen für 2035 und 2050 das grösste Zubau-Potenzial auf. Jedoch mit Vorbehalten, wie es in der Studie heisst: «Grosse Mengen an Photovoltaik-Strom aus dezentralen Anlagen, der unregelmässig anfällt, müssen mit geeigneten Massnahmen ins System integriert werden. Auch Windenergieanlagen weisen laut der Studie ein beträchtliches Zubau-Potenzial aus. Weniger Ausbaupotential hingegen gibt es bei der Wasserkraft. Zudem ist das Potenzial sehr stark von den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig.

Kernenergie wird schmutziger

Die PSI-Studie untersuchte auch Umweltaspekte der verschiedenen Energiearten. Die Ergebnisse sind wenig überraschend. Demnach verursacht die Stromproduktion aus Wasser- und Kernkraftwerken sowie aus Windturbinen heute die geringsten Treibhausgasemissionen, Strom aus Kohlekraftwerken die höchsten.

In der Zukunft könnte diese Schere etwas kleiner werden: Emissionen von Gaskombi- und Kohlekraftwerken könnten mittels CO2-Abscheidung substanziell reduziert werden. Das Gegenteil könnte bei der Kernenergie und der fossilen Stromproduktion eintreten: Hier könnten die Emissionen wegen schlechterer Verfügbarkeit der Energieträger Uran, Erdgas und Kohle zunehmen.

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