Der Detailhandel ist von den Corona-Massnahmen besonders betroffen. Um den Betrieb wieder aufnehmen zu können, braucht es Vorlaufzeit.
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Nur Lebensmittelläden haben weiterhin geöffnet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben Lebensmittelläden mussten die meisten Detailhändler schliessen.
  • Die Händler verlangen vom Bundesrat jetzt einen genauen Plan.

Noch steht der Detailhandel in der Schweiz still. Neben Lebensmittelläden kaum andere Läden offen. Doch das wird sich ändern, wenn aktuell auch noch unklar ist, wann.

Dass Läden nicht von heute auf morgen wieder ihre Tore öffnen können, ist klar. «Die Vorlaufzeit beträgt für die meisten Non-Food-Segmente circa 7 bis 10 Tage», sagt Dagmar Jenni, Geschäftsführerin der Swiss Retail Federation. Im Garten- und Do-It-Yourself-Bereich wäre man schneller parat.

Der Verband vertritt verschiedene Händler. Etwa das Warenhaus Manor, Kioskbetreiberin Valora, die Detailhandelskette Landi oder das Möbelhaus Ikea. Doch vielerorts dürfte das Vorgehen ähnlich sein, um wieder den Betrieb hochfahren zu können.

Coronavirus Kassen
Plexiglasscheiben an den Kassen bei Schweizer Detailhändlern verhindern die Tröpfenübertragung des Coronavirus zwischen Personal und Kunden. - Keystone

So müssen Angestellte – viele von ihnen in Kurzarbeit – aufgeboten werden, Ware bestellt und aufbereitet werden. «Zudem müssen die Händler ihre Filialen für Hygienemassnahmen und Social Distancing aufrüsten», ergänzt Jenni.

Wie genau die Lockerung aussehen wird, ist aktuell unklar. Für den Verband ist klar: «Es ist für den Retail wichtig, dass ein gewisses Mass an Mobilität mit der Lockerung einhergeht.»

Formate wie Gartencenter, Blumen- und Baumärkte könnten schnell öffnen, sagt Jenni. Denn die Mehrheit dieser Märkte liege an Randlagen und seien per Individualverkehr erreichbar.

Klare Ansagen des Bundesrats gefordert

Auch einfach umsetzbar wäre eine Aufhebung der Sortimentscheinschränkgungen in den Lebensmittelläden. «Wieso man heute in gewissen Kantonen Putzschwämmli, Kerzen oder Servietten nicht als Güter des täglichen Bedarfs ansieht und dementsprechend nicht kaufen und abdecken muss, ist wirklich nicht nachvollziehbar.»

Gefordert ist jetzt die Landesregierung. «Es ist wichtig, dass der Bundesrat am nächsten Donnerstag Planungssicherheit schafft und eine nachvollziehbare Exit-Strategie vorlegt, sodass sich die Wirtschaft entsprechend vorbereiten kann», sagt Jenni. Auch für die Bürger sei das wichtig: «Auch sie müssen sich wieder an eine näherkommende Normalität herantasten und neu organisieren können.»

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