Thomas Jordan wird nach einer Operation wohl für mehrere Wochen pausieren müssen. Beim SNB-Präsidenten soll ein Eingriff am Herzen notwendig geworden sein.
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Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, spricht während eines Interviews im Hauptquartier der Bank in Zürich. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen eines medizinischen Problems musste sich Thomas Jordan einem Eingriff unterziehen.
  • Der SNB-Chef wird demnach für mehrere Wochen ausfallen.
  • Dennoch gibt die Bank Entwarnung: Die Operation sei gut verlaufen.
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Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, könnte nach einer dringenden medizinischen Behandlung für mehrere Wochen ausfallen. Er läuft Gefahr, die nächste Zinsentscheidung zu verpassen. Einem Insider zufolge wurde Jordan am Herzen operiert.

«Der Präsident des Direktoriums der Schweizerische Nationalbank, Thomas Jordan, musste sich am Wochenende einem medizinischen Eingriff unterziehen. Der hatte sich nach einer Vorsorgeuntersuchung als notwendig erwiesen», erklärte die SNB am Montag.

«Der Eingriff ist erfolgreich verlaufen, und Thomas Jordan befindet sich in guter Verfassung.»

Jordan soll nach Erholungsphase zurückkehren

Zur Art des Eingriffs äusserte sich die SNB nicht. Jordan werde sich nach der ärztlich empfohlenen Erholungsphase wieder voll seinen Amtsgeschäften widmen können, erklärte die Notenbank lediglich.

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Die SNB geht in ihrer neusten Prognose davon aus, dass die Inflation 2024 bei durchschnittlich 1,4 Prozent zu liegen kommt. (Archivbild) - Keystone

Einer mit der Angelegenheit vertrauten Person zufolge befindet sich der 58-Jährige noch im Krankenhaus, wo er wegen Herzproblemen behandelt werde. Jordan werde erst in einigen Wochen wieder an die Arbeit zurückkehren. Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung der SNB ist für 23. September geplant.

Bis auf Weiteres werden Vizepräsident Fritz Zurbrügg, Direktoriumsmitglied Andrea Maechler sowie die stellvertretenden Direktoriumsmitglieder die anstehenden Geschäftstermine wahrnehmen. Jordan steht seit 2012 an der Spitze der Notenbank und wurde vergangenes Jahr für eine weitere Amtszeit bis 2027 bestätigt.

Kein Ende der SNB-Politik in Sicht

Jordan gilt als einer der Architekten der ultra-lockeren Geldpolitik der SNB. Die Notenbank stemmt sich seit mehr als sechs Jahren gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Frankens. Dies mit einem rekordtiefen Negativzins von minus 0,75 Prozent und Devisenmarktinterventionen. Die Währungshüter haben wiederholt betont, dass ein Ende der expansiven Geldpolitik noch in weiter Ferne liegt.

Auch Ökonomen gehen davon aus, dass die Notenbank an ihrem Kurs festhalten wird. «Wir erwarten keine Änderung der SNB-Geldpolitik», sagt Karsten Junius von der Bank J.Safra Sarasin.

«Ich wünsche Herrn Jordan alles Gute. Ich habe keinen Zweifel daran, dass die SNB auch in seiner hoffentlich kurzen Abwesenheit perfekt weiterarbeiten wird.»

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