Simbabwe ist im Krisenmodus – der Ukraine-Krieg verschärft die Situation zusätzlich. Die Regierung will mit einem umstrittenen Schritt die Wirtschaft stützen.
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Simbabwe steckt seit gut 20 Jahren in einer Wirtschaftskrise. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wirtschaft Simbabwes steckt schon lange in einer tiefen Krise.
  • Die Regierung liess deshalb am Samstag die Kreditvergabe stoppen.
  • Gegner des Entscheids kritisieren, dass dadurch die Wirtschaft noch mehr Schaden nimmt.

Seit Samstag hagelt es scharfe Kritik gegen eine Entscheidung der Regierung Simbabwes unter Präsident Emmerson Mnangagwa. Diese wies Banken an, keine Kredite mehr zu vergeben.

Dieser Schritt soll dabei helfen, die Wirtschaft des Landes zu sanieren, berichtet «Africa News». Die Regierung Spekulationen auf den Simbabwe-Dollar bekämpfen. Auf dem Schwarzmarkt wird momentan ein US-Dollar gegen knapp 400 Simbabwe-Dollar gehandelt – das doppelte des offiziellen Kurses.

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Emmerson Mnangagwa, der Präsident von Simbabwe. - Keystone

Handelskammer von Simbabwe: Kreditstopp schadet der Wirtschaft

Aus Wirtschaftskreisen heisst es das Gegenteil – die wirtschaftliche Erholung des Landes würde dadurch gefährdet. Laut Industrie- und Handelskammer würde durch die Entscheidung «ein paralleles Bankensystem mit Wucherzinsen legitimiert». «Kein Investor wird sich für eine Wirtschaft interessieren, in der Bankkredite von einem Tag auf den anderen eingefroren werden können.»

Ukraine-Krieg verschärft Wirtschaftskrise in Simbabwe

Die Wirtschaft in Simbabwe hängt seit mehr als 20 Jahren in einer tiefen Krise fest. Wegen der hohen Verschuldung des Landes haben viele internationale Geldgeber dem Land den Rücken gekehrt. Die Preise für lebensnotwendige Güter sind durch den Ukraine-Krieg nochmals in die Höhe geschossen. Um die Inflation einzudämmen hat die Zentralbank erst Anfang Aprils den Leitzins von 60 auf 80 Prozent angehoben.

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