Das grösste Vorkommen von Seltenen Erden in Europa wurde in Norwegen entdeckt. Das könnte die Abhängigkeit von China künftig vermindern.
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Seltenerdmetalle sind Bestandteil moderner Technologien. Sie werden in Akkus, Festplatten oder Elektromotoren eingebaut – doch die Ressourcen sind begrenzt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Norwegen entdeckt das grösste Vorkommen Seltener Erden in Europa.
  • Der Fund könnte die Abhängigkeit von China verringern und die Energiewende vorantreiben.
  • Rare Earths Norway plant den Abbau ab 2030 im Fen Carbonatite Complex.
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Im Süden Norwegens haben Geologen eine bedeutende Entdeckung gemacht: das bisher grösste Vorkommen von Seltenerdmetallen in Europa. Der sogenannte Fen Carbonatite Complex birgt mindestens 8,8 Millionen Tonnen. Doch Experten vermuten, dass das wahre Ausmass dieses Vorkommens noch grösser sein könnte.

Seltene Erden sind unverzichtbare Bestandteile moderner Technologien. Sie finden sich in einer Vielzahl von Produkten – von Akkus über Festplatten und Solarzellen bis hin zu Elektromotoren. Dieser Fund könnte für die Energiewende ausschlaggebend sein, berichtet «Focus».

Die Nachfrage nach diesen Metallen steigt stetig an, während das Angebot begrenzt ist. Etwa 90 Prozent der in Europa benötigten Seltenen Erden müssen aus China importiert werden. Daher ist die Suche nach eigenen Vorkommen weltweit ein dringendes Anliegen.

Norwegen: Sensationsfund als Meilenstein

Das Unternehmen Rare Earths Norway hat nun im Fen Carbonatite Complex dieses enorme Vorkommen an Seltenerdmetallen entdeckt. Das Gebiet liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Oslo im Bezirk Telemark.

Nach ersten Schätzungen könnten rund 559 Millionen Tonnen Erz mit einem Gehalt von 1,57 Prozent Seltenerdoxiden gewonnen werden.

Abbau ab 2030 geplant

Sven Dahlgren, Geologe des Bezirks Telemark, erklärt: «Die Daten bestätigen unzweifelhaft, dass der Fen Carbonatite Complex damit das grösste Vorkommen von Seltenen Erden in Europa ist». Die tatsächliche Menge an Seltenen Erden könnte sogar noch grösser sein als bisher angenommen. Die Geologen gehen davon aus, dass die seltene erdhaltige Mineralschicht bis zu einer Tiefe von 1000 Metern reicht.

«Dieser Fund ist ein Meilenstein und könnte von grosser Bedeutung für Norwegen und ganz Europa sein». Das sagt Trond Watne, Chefgeologe bei Rare Earths Norway. Das Unternehmen plant bereits eine Pilotanlage in der nahegelegenen Kommune Nome, in der neueste Technologien zur Erzverarbeitung eingesetzt werden sollen. Ein grösserer Abbau könnte nach Schätzungen des Unternehmens ab 2030 möglich sein.

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