Schweizer Börse

Schweizer Börse dürfte André Helfenstein zum Präsidenten ernennen

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Zürich,

Die Börsenbetreiberin SIX wird demnächst die Nachfolge für den scheidenden Präsidenten Thomas Wellauer ankündigen.

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Der frühere Schweiz-Chef der Credit Suisse, André Helfenstein, könnte neuer Präsident der Schweizer Börse werden. (Archivbild) - Helfenstein SIX

Der frühere CS-Schweiz-Chef André Helfenstein dürfte das Rennen machen, wie die Nachrichtenagentur AWP aus sicherer Quelle erfahren hat. Ein Entscheid über Wellauers Nachfolger dürfte in den nächsten Tagen fallen. Vieles deutet daraufhin, dass André Helfenstein bereits für den Präsidentenposten in den Startlöchern steht.

Bezeichnend war es bereits, als der frühere Schweiz-Chef der Credit Suisse nach der Übernahme durch die UBS im Juli 2024 zwar die Bankengruppe UBS/CS verliess, aber dennoch weiterhin sein Mandat im SIX-Verwaltungsrat behielt. Helfenstein kommentiert die Gerüchte auf Anfrage von AWP nicht.

Auch wollte er nicht sagen, ob er im Mai 2026 zur Wiederwahl als SIX-Verwaltungsratsmitglied antritt. Auch die SIX kommentiert auf Anfrage nicht: Es werde zu gegebener Zeit informiert, hiess es lediglich.

Der 58-jährige Helfenstein ist im Verwaltungsrat der Vertreter der früheren CS. Er sitzt seit 2020 im Aufsichtsgremium und ist bis 2026 gewählt; die SIX-VR-Mitglieder werden jeweils für eine Dauer von drei Jahren gewählt.

Die Schweizer Börse ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Banken und für den Schweizer Finanzplatz sehr wichtig. Die Eigentümer sind rund 120 Finanzinstitute, die gleichzeitig auch die Kunden der Dienstleistungen sind. Die grösste Aktionärin ist die UBS, die ihren Anteil mit der Übernahme der CS auf 34,5 Prozent verdoppelt hat. Neben der UBS sind die ZKB, Raiffeisen Schweiz, Vontobel, Pictet und die Saxo Bank Schweiz im Verwaltungsrat vertreten.

Helfenstein kennt die Schweizer Bankenbranche und ist vernetzt: Seit 2007 war für die Credit Suisse in verschiedenen leitenden Funktionen in unterschiedlichen Geschäftsbereichen für Privat-, Firmen- und institutionelle Kunden tätig – zuletzt von 2020 bis 2024 als CS-Schweiz-Chef.

Notabene: Die international in die Krise geratene Credit Suisse hatte am Heimmarkt einen guten Ruf, wirtschaftete hierzulande profitabel und war insbesondere im Firmenkundengeschäft führend.

Tiefrote Zahlen angekündigt

Allerdings zog Helfenstein mit der Fusion gegenüber UBS-Schweiz-Chefin Keller-Busse den kürzeren. Nach der Zusammenlegung der hiesigen Rechtseinheiten – UBS Switzerland und CS Schweiz – wurde sein Abgang bekannt.

Helfenstein hat bald auch noch mehr Zeit, weil er mit der Fusion der Versicherer Baloise und Helvetia Ende dieser Woche auch ein weiteres Verwaltungsratsmandat verliert. Er ist seit April Mitglied im Aufsichtsgremium von Baloise.

Im Mai 2025 kündigte Noch-SIX-Präsident Wellauer an, sein Amt an der Generalversammlung im Mai 2026 abzugeben. Er hatte das Präsidium im Jahr 2020 übernommen. Unter seiner strategischen Führung wurden neun der zehn aktuellen Mitglieder der Konzernleitung ernannt – unter anderem auch SIX-Chef Bjørn Sibbern, der seit Anfang 2025 CEO ist.

Auf Helfenstein wartet viel Arbeit: Erst vergangenen Monat musste die hiesige Börsenbetreiberin erneut tiefrote Zahlen für das zu Ende gehende Geschäftsjahr 2025 ankündigen. Ärger macht weiterhin die Worldline-Beteiligung: Wegen einer weiteren Wertberichtigung mit Blick auf die stark gebeutelte französische Zahlungsverkehrsdienstleisterin rechnet die SIX mit einem Verlust rund 300 Millionen Franken.

Und es bleibt auch weiterhin eine grosse Herausforderung, die verschiedenen Interessen der Gesellschafter unter einen Hut zu bringen. Die Ansichten und Wünsche einer Grossbank, inlandorientierter Kantonalbanken, reiner Vermögensverwalter oder von Auslandsbanken können stark auseinandergehen.

So scheiterte das geplante Angebot eines grossen Super-Backoffices für alle Banken – wie es sich UBS-Chef Sergio Ermottis immer gewünscht hatte – bereits vor Jahren kläglich an den unterschiedlichen Bedürfnissen.

Es braucht jemanden an der Spitze der SIX, der die Eigenarten der verschiedenen Banken und Marktteilnehmer kennt und mit ihnen umzugehen weiss. Der Gruppe ist es wichtig, dass der Präsident unabhängig ist: Ein einzelner Kunde oder Aktionär – etwa die UBS als der grösste – sollte im Aufsichtsgremium nicht dominieren, ist aus dem Verwaltungsrat zu vernehmen.

Kommentare

User #2527 (nicht angemeldet)

Wer nichts wird, wird Präsident.

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