Die russische Regierung reagiert auf die Sanktionen des Westens. Neu will man sein Erdgas nicht mehr in Europa, sondern in China verkaufen.
China Russland
Xi (l.) und Putin beim Treffen in Samarkand in Usbekistan. - SPUTNIK/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will künftig mehr Erdgas nach China exportieren.
  • Die westlichen Sanktionen erschweren eine Ausfuhr nach Europa.
  • Die Verträge mit Peking sollen bald unterzeichnet werden.

Russland will das Erdgas, das es bislang nach Europa verkauft hat, künftig nach China leiten. Die geplante Pipeline Kraft Siberiens 2 werde die Ostseepipeline Nord Stream 2 ersetzen, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak am Donnerstagabend im russischen Fernsehsender Rossija-1.

Am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Usbekistan sagte Nowak, Russland werde 50 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich an China liefern.

Die Verträge würden in Kürze unterzeichnet, sagte Nowak in Usbekistan. 50 Milliarden Kubikmeter entsprächen ungefähr der maximalen Kapazität der Pipeline Nord Stream 1 - 55 Milliarden Kubikmeter. Durch die Leitung fliesst seit September kein Gas mehr nach Europa; nach russischen Angaben wegen technischer Probleme, was der Westen für vorgeschoben hält. Nord Stream 2 ist wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nicht in Betrieb genommen worden.

Weitere Leitung von Russland in den Norden Chinas

Baustart für die Kraft Sibiriens 2 ist das Jahr 2024, sagte Nowak weiter. Durch die Pipeline Kraft Sibiriens 1 fliesst seit 2019 Gas von Jakutien nach China. Der Energieminister kündigte an, die Lieferungen durch die Pipeline würden erhöht, um 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zu erreichen. Der Anschluss des Feldes Kowitka nahe des Baikalsees im kommenden Jahr werde dies erleichtern.

2024 soll Kraft Sibiriens 1 die volle Kapazität erreichen, dann sollen 61 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr durch die Leitung fliessen, 38 Milliarden Kubikmeter davon nach China. Dies hatten der russische Konzern Gazprom und der chinesische Konzern CNPC 2014 vereinbart.

Nowak kündigte zudem den Bau einer weiteren Leitung in den Norden Chinas an; sie solle in Wladiwostok starten und etwa zehn Milliarden Kubikmeter Gas nach China bringen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungPipelineGazprom