Polizei beanstandet 2018 20'000 Schwerverkehrsfahrzeuge
In der Schweiz sind im vergangenen Jahr rund 20'000 Schwerverkehrsfahrzeuge beanstandet worden. Ein Viertel der Fahrzeuge wurden aus dem Verkehr gezogen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2018 wurden über 90'000 Schwerverkehrsfahrzeuge kontrolliert.
- Davon wurden 20'000 beanstandet.
- Die Alpen-Initiative findet die Zahlen alarmierend.
In der Schweiz sind im vergangenen Jahr rund 20'000 der über 90'000 kontrollierten Schwerverkehrsfahrzeuge beanstandet worden. 5190 Fahrzeuge wurden aus dem Verkehr gezogen.
Beanstandungen betrafen am häufigsten unerlaubte Abmessungen und Gewichte, technische Mängel sowie Verstösse gegen die Arbeits- und Ruhezeit. Das teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) am heute Donnerstag mit.
Beeinträchtigungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamente wurden in 127 Fällen festgestellt. Zudem kam es in 389 Fällen zu Geschwindigkeitsübertretungen.
Ein knappes Drittel der kontrollierten Fahrzeuge wurden in einem der sieben Schwerverkehrskontrollzentren einer genauen Prüfung unterzogen. Der Rest erfolgte durch mobile Kontrollen.

27 Millionen Franken für die Kontrollen
Gesamthaft investierte der Bund im vergangenen Jahr 27 Millionen Franken für die Kontrollen. Die intensivierten Schwerverkehrskontrollen sorgen laut Astra dafür, dass zwischen dem Schienen- und Strassengüterverkehr gleich lange Spiesse geschaffen werden.
Sie gewährleisteten den fairen Wettbewerb zwischen allen Akteuren im Güterverkehr. Die Kontrollen unterstützten aber auch die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.
Alpen-Initiative findet Zahlen alarmierend
Für die Alpen-Initiative sind die vom Astra publizierten Zahlen alarmierend. Der Verein fordert eine Intensivierung der Kontrollen in den Kontrollzentren. Die hätten sich als effizienter erwiesen.
Von den 13 Kontrollzentren, die der Bund 2003 geplant habe, seien erst sieben in Betrieb. Angesichts der nun publizierten Zahlen sei es fahrlässig, die Lücken im Kontrollnetz nicht unverzüglich zu schliessen, schreibt die Alpen-Initiative.
Sie hatte bereits 2017 die damalige Verkehrsministerin Doris Leuthard in einer Petition aufgefordert, eine Statistik zu den Schwerverkehrskontrollen zu publizieren.
Noch immer aber haben es die Anliegen der #Güterbahn schwer. Beim Seilziehen mit dem Strassen- sowie Personenverkehr auf der Schiene werden die Bedürfnisse der Güterbahn oft übergangen. Wir fordern mehr Priorität dem #Schienengüterverkehr! #STEP2035 #Verlagerung pic.twitter.com/fCDRsEOxdi
— Pro Alps (vormals Alpen-Initiative) (@proalps_schweiz) March 25, 2019