Pharmaverband befürchtet durch US-Zölle wirtschaftlichen Schaden
Interpharma bedauert das Scheitern der Zollverhandlungen und warnt vor schweren wirtschaftlichen Folgen durch die 39-Prozent-Zölle der USA.

Der Pharmaverband bedauert das Scheitern der Verhandlungen mit den USA für tiefere Zölle. «Die von den USA verhängten Zölle von 39 Prozent bringen der Schweiz grossen wirtschaftlichen Schaden», heisst es in einer Stellungnahme von Interpharma gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Entscheidend sei nun, dass die Gespräche und Verhandlungen mit der US-Regierung weitergingen. «Alle Branchen müssen dabei am gleichen Strick ziehen und die Regierung unterstützen, damit die Schweiz doch noch zu einer gangbaren Lösung im Zollkonflikt kommt», heisst es.
Interpharma betont zwar, dass pharmazeutische Produkte vorerst von den Zöllen ausgenommen seien. Sollte aber auch die Pharmaindustrie mit einem Zoll von 39 Prozent belegt werden, müsste mit einem scharfen Rückgang des BIPs von mindestens 0,7 Prozent gerechnet werden, meinte der Verband unter Verweis auf die Berechnung der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich.
US-Administration kontaktiert Pharmafirmen direkt
Unabhängig von den Zolldiskussionen mit der Schweiz habe die US-Administration 17 Pharmaunternehmen direkt kontaktiert und dabei verlangt, dass diese in den USA Preise anböten, die mit denen in anderen Ländern mit ähnlicher Wirtschaftskraft vergleichbar seien, so die Stellungnahme weiter. Diese Aufforderung dürfte nicht mit den Zolldiskussionen vermischt werden.
Die Medikamentenpreise betreffen laut Interpharma eine global operierende Branche und «darüber muss Präsident Trump mit jedem Unternehmen einzeln sprechen».
Wie andere Wirtschaftsverbände fordert Interpharma insgesamt verbesserte Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und konkret eine Denkpause bei der Umsetzung von Regulierungsprojekten. Zudem müsse das veraltete Preisbildungssystem modernisiert werden.