Pharmaindustrie ist tragende Säule der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Pharmaindustrie ist die wichtigste Exportbranche und Arbeitgeberin von über einer Viertelmillion Menschen.

Wenn von der Stärke der Schweizer Wirtschaft die Rede ist, führt kaum ein Weg an der Pharmaindustrie vorbei. Sie ist nicht nur die grösste Exportbranche des Landes, sondern auch Arbeitgeberin für mehr als eine Viertelmillion Menschen.
Pharmafirmen waren für rund 40 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Wirtschaftswachstums in der Schweiz in den letzten zehn Jahren verantwortlich. Sie erwirtschaften laut Angaben des Branchenverbands Interpharma im Jahr 2024 direkt 5,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Unter Einbezug von Zulieferern und Dienstleistungen erreichte der Wertschöpfungsanteil sogar 9,8 Prozent oder 74,5 Milliarden Franken.
Die Wertschöpfung pro Pharma-Arbeitsplatz lag 2022 bei über 900'000 Franken – fünfmal so viel wie alle Jobs in der übrigen Wirtschaft im Durchschnitt.
Mit Exporten im Umfang von 114,5 Milliarden Franken und einem Anteil von 40,5 Prozent an den Gesamtausfuhren war die Pharmabranche zugleich die wichtigste Exportindustrie des Landes. Rund die Hälfte des Handelsüberschusses der Pharmabranche entfällt auf die USA.
Roche und Novartis prägen Schweizer Handelsüberschuss mit den USA
Konzerne wie die Schwergewichte Roche und Novartis tragen damit entscheidend zum Schweizer Handelsbilanzüberschuss mit den USA bei, der zu den Strafzöllen von 39 Prozent führte. Damit ist die USA «Schüsselmarkt und Achillesferse» zugleich, urteilte jüngst Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile.
Auch für den Arbeitsmarkt spielen die Pharmafirmen eine zentrale Rolle: Rund 50'600 Personen waren direkt in der Pharma beschäftigt, weitere 250'200 Stellen entstanden in anderen Branchen entlang der Wertschöpfungskette.
In der Schweiz investieren die Interpharma-Mitgliedsfirmen jährlich über 9,6 Milliarden Schweizer Franken – fast doppelt so viel, wie sie in der Schweiz Umsatz machen – in die Forschung und Entwicklung und beschäftigen über 12'000 Forscherinnen und Forscher.
Über 50 Standorte von Basel bis Zürich bedeutsam
Die Pharma-Angestellten sind an über 50 Standorten in Forschung und Entwicklung, in der Produktion und im Vertrieb in der ganzen Schweiz tätig. Neben dem Pharma-Hotspot Basel sind auch die Regionen Genfersee, Zug und Zürich wichtige Pharmastandorte.
Seit dem Beginn des Aufstiegs der Branche Mitte der 1990er-Jahre ist die Zahl der Beschäftigten um mehr als 30'000 Personen gestiegen. In der restlichen Industrie kam es im gleichen Zeitraum zu einem Jobabbau (minus 13'700 Personen).
In den letzten Jahren blieb das Beschäftigungswachstum jedoch aus, grosse Investitionsprojekte verlagerten sich zunehmend ins Ausland. Zwischen 2018 und 2023 flossen laut Interpharma netto 560 Milliarden Franken an Investitionen aus der Schweiz ab.