Ottobock gelingt grösster Börsengang des Jahres in Deutschland
Der deutsche Prothesenhersteller Ottobock erzielte mit seinem Börsengang in Frankfurt den bisher grösten des Jahres in Deutschland.

Der Prothesenhersteller Ottobock hat den bislang grössten Börsengang des Jahres in Deutschland geschafft. Die Aktien des niedersächsischen Unternehmens starteten am Donnerstag in Frankfurt mit 72 Euro und damit sechs Euro über dem Ausgabepreis, wie die Frankfurter Börse mitteilte.
Mit rund 12,2 Millionen platzierten Aktien zu je 66 Euro erzielte Ottobock einen Bruttoerlös von gut 800 Millionen Euro. Die Nachfrage war hoch – die Papiere waren bereits im Vorfeld deutlich überzeichnet.
Ottobock wird im Prime Standard gehandelt und erfüllt damit die Voraussetzungen für eine mögliche Aufnahme in die Dax-Indexfamilie. Etwa 19 Prozent des Unternehmens befinden sich nun im Streubesitz.
Eigentümer Hans Georg Näder und Konzernchef Oliver Jakobi sprachen zum Börsenstart von einem «nächsten Kapitel» in der Geschichte des 1919 gegründeten Familienunternehmens. Das neue Kapital soll vor allem in die Entwicklung von Mensch-Maschine-Schnittstellen fliessen.
Ottobock: Weltmarktführer bei Prothesen
Ottobock gilt als Weltmarktführer bei Prothesen und ist eng mit den Paralympics verbunden. Der Grossteil der verkauften Aktien stammte aus dem Bestand der Näder Holding, die die Firmenanteile der Eigentümerfamilie verwaltet.
Nur rund 100 Millionen Euro des Emissionserlöses fliessen direkt an Ottobock. Zu den neuen Ankerinvestoren zählen der Hamburger Unternehmer Klaus-Michael Kühne und ein Fonds der US-Gesellschaft Capital Group.
Im ersten Halbjahr 2025 erhöhte Ottobock den bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) auf 175 Millionen Euro nach 132 Millionen Euro im Vorjahr, der Umsatz stieg von 666 auf 760 Millionen Euro.