Österreich laut OeNB vor Trendwende bei Konjunktur
Die Oesterreichische Nationalbank erwartet für 2025 eine positive Trendwende und ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent in Österreich.

Österreich steht bei der Konjunktur nach Einschätzung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) vor einer positiven Trendwende. Für 2025 rechnen die Ökonomen der Bank mit einem leichten Plus beim Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent.
Damit könne ein drittes Rezessionsjahr vermieden werden, erklärten die Experten am Freitag: «Ab jetzt geht es zart bergauf.» Für 2026 und 2027 geht die OeNB von einem Wirtschaftswachstum von jeweils rund 1 Prozent aus. Bisherige Prognosen von Wirtschaftsforschungsinstituten waren weniger optimistisch.
«Die Industrieproduktion entwickelte sich zu Jahresbeginn überraschend positiv, die wichtigsten Vertrauensindikatoren haben sich in den vergangenen Monaten verbessert», schrieb die Nationalbank.
Die Schwierigkeit der Prognose sei aber die künftige Entwicklung der Zölle. Sollten die US-Zölle im Sommer steigen, könnte das BIP-Wachstum um insgesamt einen Prozentpunkt schwächer ausfallen, so die OeNB. «Die wirtschaftliche Erholung bleibt damit fragil – und stark abhängig von der internationalen Lage.»
Deutschlands Infrastrukturpaket stärkt Österreichs Wirtschaft
Profitieren könnte die österreichische Wirtschaft vom milliardenschweren Infrastruktur-Paket Deutschlands. Wichtig wäre auch ein Senken der vergleichsweise hohen Sparquote der Österreicher von derzeit etwa 10 Prozent, um den Konsum anzukurbeln.
Die EU-Kommission hat wegen der schwierigen Budgetsituation jüngst die Weichen für ein Defizitverfahren gestellt. Österreich werde das Maastricht-Kriterium von drei Prozent auch in den nächsten Jahren deutlich verfehlen, rechnete die Bank vor.
Daher seien zusätzliche Massnahmen zur Konsolidierung des Etats unumgänglich. Die bisherigen Schritte dazu wertete die OeNB positiv. Das Land stehe am Anfang des richtigen Wegs.