Orell Füssli

Orell Füssli setzt auf Digitalnachweise und stärkeren Buchhandel

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Buch- und Sicherheitsdruckkonzern Orell Füssli setzt bis 2028 auf digitale Identitäten und will gleichzeitig den Buchhandel ausbauen.

Geschäft von Orell Füssli
Digitale Identitäten sollen laut neuer Strategie von Orell Füssli bis 2028 zum zentralen Wachstumstreiber werden. (Symbolbild) - keystone

Der Buch- und Sicherheitsdruckkonzern Orell Füssli setzt in seiner neuen Strategie auf digitale Identitäten als zentrale Wachstumstreiber bis 2028. Zugleich peilt das Traditionsunternehmen einen Ausbau des stagnierenden Buchhandels an.

Besonders grosse Erwartungen setzte CEO Daniel Link am Kapitalmarkttag am Dienstag in digitale Nachweise: Mit der Tochter Procivis wolle Orell Füssli von den EU-Vorgaben profitieren, wonach bis 2026 alle EU-Mitgliedstaaten eine digitale Identitäts-Wallet einführen und ab 2027 auch private Unternehmen sie akzeptieren müssen.

«In der EU geht es um über 450 Millionen potenzielle Nutzerinnen und Nutzer», sagte Link der Nachrichtenagentur AWP. Bis 2028 könnten digitale Identitäten bis zu ein Drittel der Konzernumsätze oder 100 Millionen Franken beisteuern. Das wäre laut Link ein «grosser Erfolg». 50 Millionen Franken wären für ihn bereits ein «zufriedenstellendes» Ergebnis.

Orell Füssli treibt digitale Identitäten europaweit voran

Mögliche Anwendungsfelder gibt es laut Orell Füssli bei Kontoeröffnung bei Banken, bei digitalen Diplomen, Gesundheitsdaten, Online-Behördendiensten oder Altersverifikationen im Handel. Und dank der offenen und über Ländergrenzen hinweg anwendbaren Systemarchitektur sei Procivis One kompatibel mit europäischen und internationalen Standards und bereits bei ersten Projekten in der Schweiz und der EU im Einsatz.

Auch in der Schweiz geht die Entwicklung voran, nachdem das Stimmvolk die neue E-ID angenommen hat. Auch hier möchte Orell Füssli profitieren.

Parallel will Orell Füssli den Buchhandel – aktuell der grösste Geschäftsbereich – gezielt stärken. Obwohl der Markt seit Jahren stagniert, gewann das Unternehmen zuletzt weiter Marktanteile. Das Filialnetz mit heute rund 50 Standorten soll erweitert werden. Auf eine fixe Zielvorgabe verzichtet die Firma. «Neue Standorte wollen wir nur dann eröffnen, wenn sie sich auch wirklich rechnen», sagte Link.

Orell Füssli vereinfacht Bestellen und Abholen im Laden

Gleichzeitig verschmilzt Orell Füssli Online- und stationären Handel stärker: Das Modell «online bestellen, in der Filiale abholen» werde immer beliebter, senke die Versandkosten und erleichtere Retouren, sagte Link.

Inhaltlich plant der Konzern zusätzliche Impulse. Nach dem Verschwinden von Franz Carl Weber sieht Orell Füssli Chancen im Spielwarenmarkt, besonders bei Brettspielen und Lernspielzeug, die thematisch gut zum Buchsortiment passen. Zudem soll das digitale Angebot von E-Books über Hörbücher bis zu personalisierten Leseplattformen weiter wachsen.

Beide Wachstumsfelder – skalierbare Digitalservices und ein breiter aufgestellter Buchhandel – sollen wesentlich dazu beitragen, den Konzern bis 2028 auf die angepeilten 300 Millionen Franken Umsatz zu führen. Beim operativen Gewinn (EBIT) peilt der Konzern eine Marge von mindestens 8 Prozent an.

Kommentare

User #5486 (nicht angemeldet)

Die EU-Vorgaben, wonach bis 2026 alle EU-Mitgliedstaaten eine digitale Identitäts-Wallet einführen und ab 2027 auch private Unternehmen sie akzeptieren müssen, müssen wir mit Annahme des Unterwerfungsvertrag dann ja auch einführen. Soviel zur Freiwilligkeit

User #3140 (nicht angemeldet)

Gibt Digital Bibliotheksplattformen wo man über 50k Bücher zugriff hat und Lernkurse usw. dazu....Bezweifle dass dieses system so noch lange Zukunft hat... Währe Wunschenswert den das gedruckte Buch ist in unserer Digitalen Welt je länger je mehr ein Beweis was wirklich mal passierte...

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