Euroraums Wirtschaft könnte laut der Industriestaatenorganisation OECD langfristig aufholen.
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich weiter eingetrübt. Foto: Dirk Waem/BELGA
Der Euroraum liegt mit Blick auf die Produktivität hinter führenden Ländern. (Symbolbild) Foto: Dirk Waem/BELGA - dpa-infocom GmbH

Die Industriestaatenorganisation OECD prognostiziert, dass die Wirtschaft im Euroraum langfristig etwas aufholen könnte. Die Produktivität könnte anziehen, sagte der Mitautor der am Donnerstag in Paris veröffentlichten langfristigen OECD-Wirtschaftsprognose, Yvan Guillemette, der Deutschen Presse-Agentur. Der Euroraum liege mit Blick auf die Produktivität etwas hinter führenden Ländern.

«Die Annahme, die wir in diesem Szenario treffen, ist, dass diese Distanz bis 2060 nicht komplett verschwindet, aber stückweise zurückgeht.» Auch in Deutschland könnte es wirtschaftlich bergauf gehen. Die Zunahme des laut Guillemette für den Lebensstandard ausschlaggebenden Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts könnte bis 2040 leicht auf etwa anderthalb Prozent jährlich steigen und bis 2060 auf diesem Level bleiben.

Aufschwung durch höhere Produktivität

Getrieben würde dies vor allem von einer höheren Produktivität, so die Annahme. Diese gleiche auch den Druck durch die alternde Bevölkerung aus. Für den gesamten OECD- und G20-Raum sieht die Industriestaatenorganisation ein langsamer wachsendes Bruttoinlandprodukt vor.

Gründe dafür seien unter anderem eine geringere Zunahme des arbeitenden Teils der Bevölkerung und eine geringere Steigerung der Arbeitseffizienz in aufstrebenden Märkten. In ihrer Prognose hat sich die OECD zudem ein Szenario angeschaut, in dem Staaten ihre Klimabemühungen ab 2026 deutlich anziehen.

Kohleausstieg bis 2050

In diesem Szenario würde Kohle bis 2050 nicht mehr genutzt werden und Öl und Gas als Primärenergiequellen nur noch fünf beziehungsweise zehn Prozent ausmachen. In dem Szenario, das von recht hohen Kohlenstoffsteuern ausgeht, würde Deutschland bis 2050 etwa drei Prozent weniger Wirtschaftsleistung haben als im Basisszenario.

Guillemette zufolge wären die Kosten, um den Wandel aufzufangen, nicht massiv und nichts im Vergleich zu denen in Ländern wie Norwegen oder Argentinien, die viel Öl förderten oder Australien mit einem kohlelastigen Industriemix.

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