Neue Regierungsspitze in Japan: Yen-Kurs zum Franken auf Rekordtief
Nach der Wahl von Sanae Takaichi erlebt Japan einen historischen Währungseinbruch.

Nach der Wahl der nationalistischen Hardlinerin Sanae Takaichi an die Spitze von Japans Regierungspartei ist der Wert der Landeswährung Yen auf einen historischen Tiefstand gesunken. Seit Eröffnung der Märkte fiel der Wechselkurs am Montag zum Schweizer Franken um rund 2 Prozent, ein Franken wurde mit 188,82 Yen gehandelt. Der Nikkei-Index an der Börse in Tokio legte zu Handelsbeginn hingegen um gut vier Prozent zu.
Takaichi ist in der Vergangenheit für eine äusserst lockere Währungspolitik und hohe Staatsausgaben eingetreten. Als voraussichtliche künftige Regierungschefin der viertgrössten Volkswirtschaft steht sie vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Dazu zählen eine alternde Bevölkerung, geopolitische Umwälzungen und eine schwächelnde Wirtschaft.
Takaichis Aufstieg zur Macht
Die 64-Jährige war am Samstag in einer Stichwahl zur neuen Vorsitzenden regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) bestimmt worden. Takaichi steht damit kurz davor, auch Japans erste Regierungschefin zu werden. Es wird erwartet, dass das Parlament sie noch in diesem Monat als neue Ministerpräsidentin bestätigt – es wäre der fünfte Wechsel an der Regierungsspitze binnen fünf Jahren.