Hanneke Faber, die neue Chefin von Logitech, stellt sich der Öffentlichkeit vor und skizziert ihre Pläne für das Unternehmen.
Der US-amerikanisch-schweizerische Computerzubehör-Konzern Logitech hat bald eine neue Chefin: die Niederländerin Hanneke Faber. (Symbolbild)
Der US-amerikanisch-schweizerische Computerzubehör-Konzern Logitech hat eine neue Chefin: die Niederländerin Hanneke Faber. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Am Donnerstag hat sich die neue Logitech-Chefin Hanneke Faber erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Sie übernehme mit dem Hersteller von Computermäusen oder UE Boom Boxen eine Firma, die «vieles richtig macht», liess sie dabei verlauten. Der frühere Logitech-Chef Bracken Darrell war im vergangenen Juni nach zehn Jahren im Amt überraschend zurückgetreten.

In seiner Amtszeit hatte er aus einem Sanierungsfall ein florierendes Unternehmen gezimmert, sodass sein Abgang ziemlich unerwartet kam. Das Unternehmen konnte denn auch keine unmittelbare Nachfolge präsentieren. Erst Ende Oktober wurde Hanneke Faber vorgestellt.

«Ich hoffe, dass sie mich für diesen Job anrufen», sagte Faber nach eigenen Angaben zu ihrem Mann, als sie vom Abgang Darrells erfahren hatte. Ein halbes Jahr später ist es nun so weit: Anfang Dezember übernahm die Niederländerin das Ruder beim Computerzubehörhersteller.

Als neue Chefin will sie insbesondere auf ihren bisherigen Erfahrungen in Grossfirmen wie Procter & Gamble oder Unilever aufbauen. Dort habe sie gelernt, dass der Kunde stets im Mittelpunkt der Überlegungen stehen müsse.

Faber setzt auf Kundenorientierung

«Alles startet mit den Kunden, die unsere Produkte jeden Tag nutzen», hob sie hervor. Diese bereits bestehende Kultur wolle sie noch weiter ausbauen.

Daher seien auch die Bereiche «Konsumenten, Brands und Portfolio» die zentralen Eckpfeiler für die nächsten Quartale. «Die Rückkehr zu Wachstum hat höchste Priorität», sagte Faber weiter. Dies, weil Logitech nach dem Boom in der Corona-Pandemie zuletzt mit deutlichen Umsatzrückgängen zu kämpfen hatte.

Als weiteres Feld für Verbesserungen nannte Faber den Verkauf. Ihre bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, dass mit der Digitalisierung noch erhebliche Fortschritte bei der Effizienz und der direkten Kundenansprache möglich seien.

In einem hybriden Ansatz aus digitalen und analogen Kundenkontakten sieht sie den Königsweg. Insbesondere beim B2B-Verkauf will die neue Chefin die Digitalisierung intensivieren.

Logitech: Fokus auf Direktvertrieb

Grosses ungenutztes Potenzial verortet sie auch im Direktverkauf über die eigene Website.

An ihrem erst fünften Tag als Chefin von Logitech konnte die 54-jährige, die unter anderem auch siebenfache niederländische Landesmeisterin im Tauchen ist, verständlicherweise noch keine umfassende neue Strategie vorlegen. Eines sei ihr aber schon jetzt klar, meinte sie. Der Bereich Forschung und Entwicklung soll nicht angefasst werden.

Für die Zukunft von Logitech sei es nämlich zentral, immer an der Spitze der technologischen Entwicklung zu stehen. An den vergleichsweise hohen Investitionen in diesem Bereich wolle sie daher nicht grundlegend etwas ändern.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DigitalisierungUnileverVerkaufCoronavirusBoxenLogitech