Nach dem Skandal um Bakterien in Tiefkühlpizzen hat Nestlé die Schliessung einer französischen Pizzafabrik angekündigt.
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Der Schweizer Nestlé-Konzern schliesst eine Fabrik für Tiefkühlpizzen in Frankreich. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP FR170582/Matthew Mead
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Frühling sorgten Bakterien in Buitoni-Tiefkühlpizzen für einen Skandal.
  • Nun hat Mutterkonzern Nestlé die Schliessung des französischen Betriebs angekündigt.

Vor etwa einem Jahr nach Bekanntwerden war ein Skandals um gesundheitsschädliche Tiefkühlpizzas des Herstellers Buitoni bekannt geworden. Nun hat der Mutterkonzern Nestlé die Schliessung des betroffenen Betriebs im nordfranzösischen Caudry angekündigt.

Grund dafür sei die stark gesunkene Nachfrage, teilte Nestlé am Donnerstag mit. Der Konzern suche nach einem Kandidaten, der die Produktionsstätte übernehmen wolle. Für die etwa 140 Angestellten werde nach einer Lösung gesucht.

Im Februar 2022 hatte es in Frankreich mehrere Fälle gegeben, bei denen Kinder durch das Bakterium E.coli Nierenschwäche erlitten. Zwei Kinder starben.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden liess sich eine Verbindung zu den Buitoni-Tiefkühlpizzen der Marke Fraîch'Up herstellen. Bei diesen wird der Teig roh eingefroren.

Justiz wegen Bakterien eingeschaltet

Die Justiz nahm Vorermittlungen in zwei Fällen wegen fahrlässiger Tötung und in 14 weiteren Fällen wegen fahrlässiger Verletzung auf. Die Produktion in Caudry wurde zunächst eingestellt. Im vergangenem Dezember nahm Buitoni die Herstellung von Tiefkühl-Pizzen mit gebackenem Teig wieder auf.

Nestlé-Tochter Buitoni
Ein Gebäude der Nestlé-Tochter Buitoni. - Nestlé-Tochter Buitoni

Nach Aussagen von Nestlé könnte kontaminiertes Mehl die Ursache gewesen sein. Die Gesundheitsbehörde verwies ihrerseits auf unzulängliche hygienische Verhältnisse und die Präsenz von Nagetieren in der Produktionsstätte.

Am Donnerstag demonstrierten etwa 100 Beschäftigte gegen die Schliessung des Betriebs. «Hier in der Gegend ist es schwer, Arbeit zu finden», sagte Stéphane Derammelaere von der Gewerkschaft Force Ouvrière. Viele Angestellte seien über 50 Jahre alt. «Wir verlieren nicht nur die Arbeit, sondern auch eine Familie», sagte Christophe Dumez, der seit drei Jahrzehnten bei Buitoni arbeitet.

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