Moody’s stuft Vontobel hinunter: Mahnung für Asset Management
Moody’s stuft Vontobel von A2 auf A3 ab und stellt dem Asset Management düstere Zukunftsaussichten aus.

Die Ratingagentur Moody’s hat das langfristige Emittentenrating der Vontobel Holding und der Bank Vontobel von A2 auf A3 herabgestuft. Dies teilte Moody’s mit, wie «finanzen.ch» berichtet.
Der Ausblick wird allerdings als stabil bezeichnet. Moody’s begründet die Herabstufung mit anhaltenden Problemen im Asset-Management-Geschäft.
Moody’s sieht Schwächen im Vontobel-Kerngeschäft
Trotz Bemühungen zeige sich wenig messbarer Erfolg bei der Erholung dieser Sparte. Das wirkt sich negativ auf das Risikoprofil und die Kreditwürdigkeit der Bank aus, wie «Inside Paradeplatz» berichtet.

Weiterhin stellt Moody’s klar, dass weder die Bank noch die Holding für die Stabilität des heimischen Finanzsystems als systemrelevant gelten. Dies bedeutet, dass Vontobel sich vor allem selbst helfen muss, so «Inside Paradeplatz» weiter.
Zweifel am Turnaround und Führungsfragen
Die Ratingagentur verweist ausserdem auf mehrere Wechsel im Top-Management. Die Co-CEO Christel Rendu de Lint und ihr Kollege Georg Schubiger übernehmen künftig gemeinsam die Führung.
Moody’s prognostiziert nur eine langsame Rückkehr zu profitablem Wachstum unter diesem Duo, so «finews.ch».
Druck auf Führung und Profitabilität wächst
Das langfristige Emittentenrating betrifft vor allem die Refinanzierungskosten der Bank. Höhere Kosten könnten die Profitabilität zusätzlich belasten. Moody’s nennt zudem die anhaltenden Abflüsse von Vermögenswerten beim Asset Management als grosse Herausforderung.

Bonuszahlungen für die Geschäftsleitung könnten angesichts der Herabstufung und der schwierigen Lage stärker in den Fokus der Aktionäre rücken. Präsident Andreas Utermann und die beiden Co-CEOs erhielten 2024 hohe Bonuszahlungen trotz der Probleme.
Aktionäre werden dafür wohl genauere Antworten erwarten, so «Inside Paradeplatz».
Auswirkungen auf den Markt und Ausblick
Vontobel müsse insbesondere das Geschäftsmodell im Asset Management stabilisieren, um den Trend bei den Ratings zu drehen. Obwohl das Institut von Moody’s noch eine stabile Perspektive attestiert bekommt, ist das Signal eindeutig: Die nächsten Monate sind entscheidend.
Die Bedeutung der Ratings wird auch auf den Kapitalmärkten spürbar. Die Hausbank emittierte 2023 zwei Anleihen mit hohen Zinsen von über neun Prozent, was die Finanzierungskosten ohnehin hoch hält.
Strategische Wende nötig
Die Herausforderung bleibt, wie Vontobel trotz der negativen Bewertungen einen dauerhaften Wachstumspfad findet. Die kommenden Halbjahreszahlen und die Aktionärsversammlung 2026 werden hierzu wichtige Indikatoren sein.
Dieser Schritt von Moody’s unterstreicht, wie sensibel das Asset Management für die Gesamtbewertung von Banken ist. Und zeigt, wie stark sich Managementwechsel und strategische Schwierigkeiten auf Ratings auswirken können.