Mehrere Wirtschaftsexperten halten die historische Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) angesichts der immensen Inflation für noch nicht ausreichend.
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Die Europäische Zentralbank in Frankfurt. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Ifo-Chef Sinn: US-Notenbank bei Zinswende energischer.

Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Stefan Schneider sagte der «Bild» vom Freitag, mit demnächst wohl zweistelligen Inflationsraten in der Eurozone werde die EZB «bis in das nächste Jahr hinein die Zinsen kräftig anheben müssen». Daran werde auch eine drohende Rezession wenig ändern.

Der EZB-Rat hatte am Donnerstag eine Erhöhung der drei Leitzinssätze um jeweils 0,75 Prozentpunkte beschlossen - die stärkste Erhöhung seit Einführung des Euros. Zugleich stellten die Zentralbanker die EU auf schwierige Monate ein: Sie erhöhten ihre Prognose für die Inflation in diesem Jahr und senkten die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum für 2023 deutlich.

Der frühere Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, sagte im Bayerischen Rundfunk zu der Zinserhöhung: «Es ist immerhin etwas, es ist mehr als Nichts.»

Im Vergleich zur US-Notenbank Fed sei die EZB aber zu zögerlich. «Die Amerikaner haben die Zinswende energischer gemacht», sagte Sinn. «Die EZB hat in der Vergangenheit durch ihre zögerliche Politik die Energieinflation mit verursacht und dies ist noch leider ? wie die Märkte heute gezeigt - keine Kehrtwende.» Um wirklich gegen die Inflation vorzugehen, seien «viele weitere Zinsschritte nötig».

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