Fall Maddie: Christian B. wird entlassen
Der Hauptverdächtige Christian B. im Fall Maddie wird voraussichtlich am Mittwoch frei sein. Er wird weiterhin als gefährlich eingestuft.

Christian B. gilt als Hauptverdächtiger im Fall des 2007 verschwundenen britischen Mädchens Madeleine «Maddie» McCann. Der 48-jährige Deutsche wird nach einer mehrjährigen Haftstrafe wegen einer 2005 begangenen Vergewaltigung bald entlassen.
Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Sonntag. Aktuell sitzt er in der Justizvollzugsanstalt Sehnde in Niedersachsen.
Der offizielle Stichtag für die Haftentlassung ist Mittwoch, wobei ein früherer oder späterer Termin möglich bleibt.
Fussfessel könnte Christian B. beaufsichtigen
Die Ermittler stufen Christian B. weiterhin als gefährlich ein und haben beim Landgericht Hildesheim die Anordnung einer Führungsaufsicht beantragt. Diese schliesst unter anderem die Überwachung mit einer elektronischen Fussfessel ein.

Über den Umfang der Auflagen ist allerdings noch nichts bekannt, und die Entscheidung der Justiz steht aus.
Fall Maddie bleibt weiterhin ungeklärt
Im Fall Maddie liegt gegen Christian B. bislang keine Anklage vor, weil es an belastbaren Beweisen fehlt. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn jedoch, das damals dreijährige Mädchen entführt und getötet zu haben.
Es gilt die Unschuldsvermutung, wie auch der Verteidiger von B. betont. Dieser kritisierte im Kontext der Freilassung eine «massive Vorverurteilungskampagne» gegen seinen Mandanten, berichtet die «Frankfurter Rundschau».
Verdächtiger schweigt
Christian B. verbüsste seine Haftstrafe für die Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Touristin in Portugal vollständig. Bei einem weiteren Prozess wegen sexueller Straftaten in Portugal wurde er 2024 freigesprochen.
Erst kürzlich versuchte Scotland Yard, Christian B. im Zusammenhang mit dem Fall Maddie zu vernehmen, was an dessen mangelnder Kooperation scheiterte.
Informationen zum Fall Maddie werden weiterhin gesucht
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig zum Fall Maddie dauern weiter an. Die Familie des vermissten Mädchens hofft seit mehr als 18 Jahren auf Antworten.
Trotz intensiver und weltweiter Suche blieb das Schicksal von Madeleine McCann ungeklärt.