Laut Ifo: Deutsche Industrie kämpft weiter mit Materialmangel

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Deutschland,

Der Materialmangel wächst laut Ifo in der deutschen Industrie. Bei gleichzeitig hohem Auftragsbestand führt dies zu Preiserhöhungen.

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Lieferengpässe bremsen die deutsche Industrie und belasten Ökonomen zufolge die Konjunkturerholung in Europas grösster Volkswirtschaft. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Industrie verzeichnet noch immer einen Materialmangel.
  • Gleichzeitig steigt der Auftragsbestand.
  • Infolgedessen erhöhen zahlreiche Unternehmen ihre Preise.

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im November verschärft. 74,4 Prozent der Firmen klagten über Engpässe. Hinzu kommen Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Dies teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Montag zu seiner Umfrage mit.

«Die erhoffte Entspannung ist ausgeblieben», sagte dazu der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. «Ein Ende der Flaschenhals-Rezession in der Industrie ist nicht in Sicht.»

Die angespannte Lage bei der Beschaffung bei gleichzeitig sehr gutem Auftragsbestand hat Folgen für die Preisentwicklung. «Noch nie haben so viele Unternehmen angekündigt, ihre Preise zu erhöhen», ergänzte Wohlrabe.

Viele Unternehmen mit Beschaffungsproblemen

In nahezu allen Branchen ist die Anzahl der Unternehmen mit Beschaffungsproblemen gestiegen. Einzige Ausnahme bilden demnach die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen: Dort klagten nunmehr 85 Prozent der Firmen über Schwierigkeiten bei der Beschaffung nach zuletzt 90 Prozent.

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Unternehmen kämpfen laut ifo (Institut für Wirtschaftsforschung) mit Beschaffungsproblemen. - AFP

Damit zählt die Branche aber auch weiterhin zu den am stärksten betroffenen. Dazu gehört auch der Maschinenbau mit 86 Prozent sowie die Autoindustrie mit 88 Prozent. Am unteren Ende stehen die Getränkehersteller: Dort berichteten 40 Prozent der Unternehmen von Engpässen.

Lieferengpässe bei Vorprodukten

Bei den deutschen Industriebetrieben stapeln sich die Aufträge angesichts der Produktionsengpässe so hoch wie noch nie. Von Juni 2020 bis September 2021 stieg er kontinuierlich. Er erreichte nunmehr den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Januar 2015, wie das Statistische Bundesamt herausfand.

«Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe erhielten also mehr neue Aufträge als sie abarbeiten konnten», fassten die Statistiker die Entwicklung zusammen. «Ein wesentlicher Grund für den hohen Auftragsbestand dürften Lieferengpässe bei Vorprodukten sein.» So leiden etwa die Autobauer am Chip-Mangel, weshalb sie trotz starker Nachfrage nicht so viele Fahrzeuge bauen können.

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