Trotz des jüngsten Anstiegs der Lebenshaltungskosten im Euro-Raum bleibt aus Sicht von EZB-Chefökonom Philip Lane der Preisdruck eher gedämpft. Eine nachhaltige Wende in der Inflationsdynamik sei derzeit nicht feststellbar, erläuterte Lane am Donnerstag in einem Blog-Eintrag auf der Internetseite der Europäischen Zentralbank (EZB).
christine lagarde
Die Europäische Zentralbank (EZB). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Der mittelfristige Ausblick für die Inflation bleibt verhalten,» schrieb der Ökonom.

Denn die Nachfrage sei weiterhin schwach, auch auf dem Arbeitsmarkt und auf den Produktmärkten gebe es Aufholbedarf. Die Kluft hin zum Inflationsziel der Notenbank von knapp zwei Prozent zu schliessen werde die Agenda für den EZB-Rat in den kommenden Jahren bestimmen.

Im März waren die Verbraucherpreise im Euro-Währungsgebiet um 1,3 Prozent gestiegen. Vor allem die Energiepreise zogen kräftig an. Noch im Februar hatte die Inflationsrate bei 0,9 Prozent gelegen. Experten gehen davon aus, dass die Teuerung auch in den nächsten Monaten weiter zulegen wird, vor allem wegen der im Zuge der Corona-Krise niedrigen Vergleichsbasis des Vorjahrs. Lane zufolge sind hier daher vor allem vorübergehende Faktoren am Werk, durch die die EZB «hindurchschauen» kann.

«Die wirtschaftliche Lage in der nächsten Zeit wird weiter von hoher Unsicherheit dominiert angesichts des Rennens zwischen dem Anlaufen der Impfkampagnen und der Ausbreitung des Virus», erklärte der EZB-Chefökonom. Die Verlängerungen der Lockdown-Massnahmen würden im zweiten Quartal bei der Wirtschaftsaktivität Spuren hinterlassen. Im ersten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt wahrscheinlich gesunken.

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