Ladensterben: 2018 wurden 541 Filialen dicht gemacht

Das Ladensterben schreitet weiter voran. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt werden Filialen dicht gemacht. Dies zeigt der neue Retail Marktbericht 2019 der Beratungsfirma Van Dijk Consultancy und Intercompass.

In Städten mit über 150'000 Einwohnern ging die Zahl der Filialen um über drei Prozent zurück. In Gemeinden mit weniger als 15'000 gar um neun Prozent.

Unter dem Strich haben die 200 grössten Ketten der Schweiz letztes Jahr 541 Filialen geschlossen. Ins Gewicht fällt das Aus von OVS: Die Kleiderkette schloss alle 140 Filialen. Auch der Strategiewechsel von Exlibris ist spürbar. Letztes Jahr machte die Migros-Tochter 43 Filialen zu.

Nicht alle Ketten schliessen Shops. Telekom-Anbieter Salt oder Sport-Ausrüster Decathlon haben letztes Jahr aufgestockt. Insgesamt wurden im Vorjahr 170 Filialen eröffnet. Unter dem Strich wurden durch die Eröffnungen die Schliessungen nicht kompensiert.

Ob Dorf oder Grossstadt: Besonders häufig sind Modehäuser vom Ladensterben betroffen. «Mit einem Minus von 265 Filialen beträgt der Anteil rund die Hälfte vom Gesamtrückgang», schreiben die Studienautoren.

Neben OVS sind auch die Modeketten Biba, Schild und Globus-Herren verschwunden. Selbst die beliebte Billigkette H&M reduzierte das Filialnetz um drei Filialen auf 93 Shops. Auch die Schuhbranche ist auf dem Rückzug: Hier schlossen 68 Shops, davon bei Vögele Shoes alleine 26.

Auffällig: Mit Decathlon, Okaïdi oder Hunkemöller eröffneten hierzulande viele ausländische Ketten Shops. Die Autoren kommentieren: «Die Internationalisierung im Schweizer Detailhandel schreitet voran».