Avtovaz, der auch die Traditionsmarke Lada herstellt, schickt sein Personal in die Zwangsferien. Die Sanktionen treffen den russischen Autobauer hart.
Lada
Der russische Autobauer Avtovaz der Marke Lada muss seine Mitarbeitenden in die Ferien schicken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Belegschaft von Avtovaz muss wegen Zulieferproblemen in die Zwangsferien.
  • Grund für die Probleme sind die westlichen Sanktionen gegen Russland.
  • Die russische Autoindustrie ist grundsätzlich hart von den Einschränkungen betroffen.

Wegen akuter Zulieferprobleme schickt der russische Autobauer Avtovaz seine Belegschaft ab Ende Mai für drei Wochen kollektiv in die Ferien. Grund für die Schwierigkeiten sind die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs.

«Im Frühjahr 2023 hat eine Reihe von Bauteilzulieferern Avtovaz über die Beendigung der Lieferungen unterrichtet.» Das teilte der Konzern laut der Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag mit. Das im vergangenen Jahr vom russischen Staat rückübernommene Unternehmen klagte darüber, dass mit der Kündigung vorherige Liefervereinbarungen gebrochen worden seien.

Avtovaz
Das Logo des grössten russischen Autoherstellers Avtovaz auf einem Gebäude. - keystone

Die Autoindustrie ist nach Beginn des russischen Angriffskriegs einer der am stärksten von westlichen Sanktionen betroffenen Sektoren im Land. Eigentlich sollten die Fliessbänder bei Avtovaz erst Ende Juli für drei Wochen abgestellt und die Belegschaft in Urlaub geschickt werden.

Verkäufe von Lada gehen massiv zurück

Nun wird der Zwangsurlaub zwei Monate vorgezogen und soll planmässig vom 29. Mai bis 19. Juni dauern. Eine ununterbrochene Fertigung sei ansonsten ohnehin nicht möglich, teilte Avtovaz mit.

Schon im vergangenen Jahr musste der Konzern wegen Problemen mit Zubehörteilen monatelang die Produktion still legen. Weil praktisch alle westlichen Autobauer sich aus Russland zurückgezogen haben, hat Avtovaz seine Marktführerschaft ausgebaut. Der Konzern konnte allerdings wegen dieser Schwierigkeiten nicht sonderlich vom Rückzug der Konkurrenz profitieren.

Bei einem Gesamteinbruch des Marktes 2022 um 59 Prozent gingen die Lada-Verkäufe ebenfalls um 46 Prozent zurück.

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