KOF-Chef fordert Extra-Steuer für Corona-Gewinner

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Bern,

Taskforce-Mitglied und KOF-Chef Jan-Egbert Sturm beobachtet die Corona-Krise scharf. Sein Vorschlag: Profiteure der Krise sollen eine Extra-Steuer bezahlen.

KOF Konjunkturforschungsstelle
KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm bringt eine Extra-Steuer für Corona-Gewinner ins Spiel. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • KOF-Chef Jan-Egbert Sturm hält eine Extra-Steuer für Corona-Profiteure für sinnvoll.
  • Zu den Profiteuren zählen etwa Onlineshops oder Pharmaunternehmen.
  • Mit der Extra-Steuer sollen Verlierer der Krise unterstützt werden.

Firmen, die in der Corona-Krise so viel verdient hätten wie nie zuvor, sollten mit einer Extra-Steuer belegt werden. Dies schlägt Jan-Egbert Sturm vor, der Leiter der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich (KOF).

Sturm, der auch die Expertengruppe Wirtschaft der nationalen Covid-19-Taskforce leitet, sagte in einem Interview mit dem «SonntagsBlick», es gehe längst nicht allen Firmen schlecht.

Extra-Steuer soll Verlierer der Krise stützen

Es gebe Firmen, «die in der Krise so viel verdient haben wie nie zuvor», zum Beispiel gewisse Lebensmittelhändler, Onlineshops und Pharmaunternehmen. «Wir könnten darüber nachdenken, die Gewinne der Krisengewinner höher zu besteuern - und mit dem Geld die Verlierer der Krise zu unterstützen.»

Novartis
Das Produktionsgebäude Schweizerhalle der Firma Novartis in Muttenz BL. - Keystone

Das möge ein Stück weit unfair klingen. Allerdings sei es so, dass in der Krise zu einem grossen Teil der Zufall entschieden habe, welche Firmen höhere Gewinne machen. Im Gegensatz zur Finanzkrise, wo die Politik, Banken und Wirtschaft selbst Fehler gemacht hätten, seien Event-Veranstalter, Reise-, Gastro- und Hotelleriebetriebe unverschuldet in finanzielle Nöte geraten. «Deshalb wäre eine Umverteilung meiner Meinung nach gerechtfertigt.»

Im Übrigen «kommen wir nicht darum herum, gewisse Betriebe in Konkurs gehen zu lassen», sagte Sturm in dem Zeitungsinterview. In der Reisebranche, bei Hotels, Restaurants, Bars und Clubs würden Jobs wegfallen. Das könne der Staat nicht verhindern, so hart es für die Betroffenen sei. Hierdurch könnten allerdings anderswo neue Jobs entstehen.

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