Der einstige Fotofilm-Weltmarktführer setzt jetzt auf Bitcoin. Der US-Konzern hat an der Consumer Electronics Show CES nicht nur eine eigene Währung präsentiert, sondern gleich einen eigenen Bitcoin-«Miner».
Kryptowährung
So sieht die Wundermaschine von Kodak aus, die Kryptowährung schürft. - Twitter/stopthecap
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Foto-Dino Kodak vermietet einen Bitcoin-«Miner».
  • Kunden werden saftige Renditen versprochen.

Kodak hat es so richtig vergeigt. Als Hersteller von Fotofilmen war der Konzern einst Weltspitze. Den Trend zur Digitalkamera hat das Unternehmen aber komplett verpennt – obwohl Kodak bereits in den 70er Jahren eine Digitalknipse entwickelt hat. Doch die Chefs wollten damit nicht ihr Kerngeschäft vermiesen und liessen die Kamera in der Schublade verstauben. Ein Lehrstück für BWL-Studenten.

Den nächsten Trend will der einstige Weltkonzern nicht verschlafen: Am Mittwoch hat Kodak angekündigt, eine eigene Kryptowährung zu lancieren (Nau berichtete). Bei den Börsianern kam das gut an: Das Wertpapier zog um über 100 Prozent an.

Geräte für «Mining»

Damit nicht genug: Kodak will auch in die Herstellung von Bitcoins einsteigen. Dafür hat der Konzern seine Marke an Spotlite lizenziert. Das Unternehmen produziert Computer für das «Mining» der Kryptowährung. Das funktioniert so: Alle zehn Minuten werden in einer Art Lotterie 12,5 neue Bitcoins verteilt. Wer dort teilnehmen will, muss mit dem Computer aufwändige Rechenaufgaben lösen. Diesen Prozess nennt man «Mining».

Die Maschinen werden nicht verkauft, sondern vermietet. Damit will Kodak viel Kohle machen: Die Hälfte des Gewinns aus dem «Mining» gehen an den Konzern zurück, schreibt das Tech-Portal «ZDNet». Doch auch der Kunde soll profitieren: Laut Kodak verdient der Nutzer pro Monat 375 Dollar. Der Mietvertrag läuft zwei Jahre. So sollen unter dem Strich 9000 Dollar rausspringen.

Starke Schwankungen

Das Problem: Der Bitcoin unterliegt starken Schwankungen. Mitte Dezember kratzte die Kryptowährung an der 20'000 Dollar-Marke. Jetzt liegt der Preis bei 13'600 Dollar. Eine sichere Rendite? Fehlanzeige! Finanzkenner warnen schon länger von einer Blase. Star-Investor Warren Buffet sagt etwa kürzlich: «Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass sie ein böses Ende nehmen werden.»

Aber wer weiss: Vielleicht hat Kodak ja dieses Mal auf das richtige Pferd gesetzt.

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