Klimarisiken werden laut Finma-Chef zunehmen
Der Finma-Chef Stefan Walter fordert, Klima- und Naturrisiken stärker ins Risikomanagement von Banken und Versicherern einzubinden.

Für Finma-Chef Stefan Walter müssen Banken und Versicherer klima- und naturbezogene Risiken konsequenter in ihr Risikomanagement einbinden. «Klima- und naturbezogene Risiken werden nicht verschwinden, sondern zunehmen», sagte Walter am Dienstag an der Jahreskonferenz von Swiss Sustainable Finance (SSF) laut Redetext.
Die Finanzmarktaufsicht Finma habe nicht die Aufgabe, Klimapolitik zu machen, sondern müsse sicherstellen, «dass die Finanzinstitute alle wesentlichen Risiken, denen sie ausgesetzt sind, identifizieren, messen, steuern und kontrollieren», so Walter weiter.
Naturgefahren wie Extremwetter, Hochwasser oder Erdrutsche würden auch in der Schweiz zunehmen. «Wir wissen, dass viele Banken ein sehr grosses Hypothekarportfolio haben und viele Immobilien in Gefahrenzonen liegen. Folglich können Extremhochwasser die Fähigkeit der Haushalte beeinträchtigen, ihre Kredite zurückzuzahlen.»
Finma konkretisiert Risikofokus für Banken und Versicherer ab 2026
Mit einem neuen Rundschreiben, das ab 2026 stufenweise gilt, hat die Finma ihre Erwartungen an Banken und Versicherer konkretisiert. «Wir möchten, dass die beaufsichtigten Einheiten ihre Aufmerksamkeit und ihre begrenzten Ressourcen auf die für sie wesentlichen Risiken konzentrieren», erklärte Walter. Bei ersten Überprüfungen habe man aber Lücken bei der Wesentlichkeitsbeurteilung und Governance festgestellt.
Die Finma wolle künftig verstärkt darauf achten, «dass die Banken und Versicherer die relevanten Risiken angemessen messen, steuern und ihnen gegenüber resilient bleiben», betonte Walter. Bei vielen Unternehmen seien die Vorbereitungen für das neue Rundschreiben weit fortgeschritten, doch «es gibt noch viel zu tun».