Das Weltwirtschaftsforum setzt dieses Jahr auf das Thema Umwelt. Ein Feigenblatt? Nein, findet Klimaforscher Reto Knutti.
Interview mit Reto Knutti, Klimatologe ETH. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • ETH-Klimaforscher hat am Weltwirtschaftsforum teilgenommen.
  • Er hat festgestellt, dass das Thema Klima auch bei Wirtschaftsführern angekommen ist.

Das Weltwirtschaftsforum gibt sich diese Jahr besonders grün. Ob Podien, Vorträge oder das Catering: Umweltschutz ist 2020 am WEF das Topthema.

Doch ist es auch bei den Managern angekommen? Ja, findet Reto Knutti. Der Schweizer Klimaforscher war für die ETH Zürich in Davos. Sein Fazit: «Der Klimawandel ist nicht nur bei den Jungen angekommen, sondern auch bei der Wirtschaft.»

Unternehmer sehen gesellschaftliche Verantwortung

Das zeigt auch eine Umfrage, welche das WEF unter Managern durchgeführt hat. Diese sehen unter den fünf grössten Risiken ausschliesslich Umweltthemen. Probleme wie Cyberangriffe und Datendiebstahl wurde von den Spitzenplätzen verdrängt.

Laut Knutti tragen dazu verschieden Faktoren bei. Etwa Geschäftsfelder, die sich durch den Klimawandel verändern. Aber auch regulative Veränderungen oder drohende Sammelklagen. «Es gibt aber auch viele Leute die finden: Doch, wir haben eine echte gesellschaftliche Verantwortung.»

Interview mit: Reto Knutti, Klimatologe ETH. - Nau

Klimawandel als Chance

Der Druck der Strasse haben viel bewegt, findet Knutti. Er glaubt aber auch, dass viele in der Wirtschaft den Klimawandel als Chance sehen.

Dafür sprechen auch die verhaltenen Reaktionen der WEF-Teilnehmer und Beobachter auf die Rede von Donald Trump. Selbst die wirtschaftsnahe Nachrichtenagentur Reuters bezeichnete den US-Präsidenten als «unausstehlichste Person in Davos».

Grund: «Seine Ansprache war abgekoppelt von den WEF-Themen Nachhaltigkeit und verantwortungsvollem Kapitalismus.»

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