Kanadier wollen Supermarkt-Riesen Carrefour übernehmen

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Frankreich,

Europas grösster Einzelhandelskonzern Carrefour ist ins Visier des kanadischen Konkurrenten Alimentation Couche-Tard geraten. Couche-Tard habe eine unverbindliche Übernahme-Offerte von 20 Euro je Aktie vorgelegt, teilten die Kanadier am Mittwoch mit.

Carrefour
Eine Filiale von Carrefour. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sie bewerten Carrefour dadurch mit rund 16 Milliarden Euro.

Couche-Tard wolle aber noch in die Bücher Carrefours schauen. Couche-Tards Marktkapitalisierung liegt bei rund 37 Milliarden Dollar. Auch die Franzosen bestätigten, dass Couche Tard auf sie zugekommen sei. Die Aktien des französischen Händlers schossen um rund 16 Prozent in die Höhe und notierten zeitweise bei einem Jahreshoch von 18,10 Euro - knapp zwei Euro unter der unverbindlichen Offerte. Mit einer Übernahme könnten die Kanadier ihre Präsenz in Europa stärken.

Analysten hatten angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Online-Händler eine Konsolidierung des Marktes in Europa und Frankreich erwartet. Zudem wachsen die Lebensmittelhändler in der Corona-Krise - sie sind von den staatlichen Lockdowns in der Regel nicht betroffen. Auch der nordamerikanische Sysco-Konzern hatte dem Management der Düsseldorfer zufolge Gespräche mit dem Grosshändler Metro geführt - diese blieben aber ohne Ergebnisse.

Die erst 1980 gegründete Couche-Tard betreibt in ihrem Heimatmarkt vor allem Tankstellen und die angeschlossenen Läden, weltweit betreibt der Konzern mehr als 14'200 Läden mit über 130'000 Beschäftigten - rund 22'000 davon in Europa. In Europa ist der Konzern vor allem in Skandinavien und in den baltischen Staaten vertreten. Im letzten Geschäftsjahr setzte er knapp 60 Milliarden Dollar um.

Carrefour verfügt über insgesamt knapp 13'000 Märkte in seinem französischen Heimatmarkt und mehr als 30 Ländern. Dabei decken die Franzosen die ganze Bandbreite vom kleinen City-Markt bis zum Grossmarkt ab. Analysten gaben indes zu bedenken, dass es zwischen den beiden Händlern wenig Synergien gebe. Auch geografisch existierten kaum Überschneidungen. Beide Konzerne betonten, es sei noch völlig offen, ob die Gespräche zu greifbaren Ergebnissen führten.

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