Studie

Junge können grundlegende Finanzfragen nicht beantworten

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Zürich,

Eine neue Studie zeigt: Schweizerinnen und Schweizer haben ein solides Wissen über Geld. Ältere Menschen schneiden jedoch deutlich besser ab als jüngere.

Geld
Der Umgang mit Geld ist nicht einfach – vielen Menschen fehlt das Wissen dazu. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Junge und weibliche Personen haben ein unterdurchschnittliches Finanzwissen.
  • Das geht aus einer ZHAW-Studie, an der rund 2000 Menschen teilgenommen haben, hervor.
  • Als Gründe werden fehlendes Selbstvertrauen oder fehlendes Interesse genannt.

Inflation, Obligation oder Risikotoleranz: Die Finanzwelt und die dazugehörigen Begriffe sind nicht immer einfach zu verstehen. Auch in der Schweiz können längst nicht alle Menschen mit diesem Thema etwas anfangen.

Das zeigt eine neue Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und des Vermögensverwalters True Wealth. In diesem Rahmen wurden rund 2000 Schweizerinnen und Schweizern diverse Fragen zu Finanzthemen gestellt.

Portemonnaie
Wie viel Geld man im Portemonnaie hat, ist sicherlich wichtig zu wissen. Allerdings wird es beim Thema Finanzen auch schnell kompliziert. - keystone

Ein Beispiel, das einem SRF-Bericht über die Studie zu entnehmen ist: «Angenommen, der Zinssatz für Ihr Sparkonto beträgt 1 Prozent pro Jahr und die Inflation 2 Prozent pro Jahr. Wie viel können Sie nach einem Jahr mit diesem Geld kaufen?»

Die richtige Multiple-Choice-Antwort, die es in diesem Fall zu wählen gilt: «Weniger als heute.»

«Finanzkompetenz ist männlich und alt»

Das Ergebnis: Im Schnitt wurden die Fragen mit 52 Prozent richtig beantwortet. Doch es gibt grosse Unterschiede – beispielsweise zwischen den Geschlechtern und zwischen den Alterskategorien.

Michael Jan Kendzia von der ZHAW sagt gegenüber SRF: «Überspitzt gesagt könnte man sagen: Finanzkompetenz in der Schweiz ist männlich und alt.»

In Zahlen: Bei den Männern betrug der durchschnittliche Anteil korrekter Antworten 59 Prozent. Bei den Frauen waren es nur 45 Prozent. Kendzia erklärt: «Ein Grund ist beispielsweise das geringere Selbstvertrauen unter Frauen mit Blick auf Finanzthemen.»

Dazu gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Alter und Finanzkompetenz. Dieser lautet: Je älter die Studienteilnehmer sind, desto grösser ist das Wissen.

Social Media oder neues Fach als mögliche Lösungen

Oftmals ist bei jüngeren Menschen schlicht das Interesse nicht vorhanden, heisst es. Olga Miler und ihre Firma SmartPurse bieten deswegen Workshops für Unternehmen und Schulen.

Hast du ein gutes Finanzwissen?

Miler sagt, dass es zur Vermittlung des Wissens verschiedene Methoden brauche. Zum Beispiel könne man auf soziale Medien oder Cartoons setzen. «Was auch immer das Zeug hergibt», so die Expertin.

Helfen soll auch das Fach Wirtschaft, Arbeit und Haushalt (WAH), das seit 2015 im Lehrplan 21 verankert ist. Die pädagogische Fachberaterin Sonja Perren kann nicht sagen, ob der WAH-Unterricht das Finanzwissen bereits verbessert habe. Denn in der heutigen Zeit gebe es mit den neuen Zahlungsmitteln auch deutlich mehr Herausforderungen für junge Menschen.

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Kommentare

User #3535 (nicht angemeldet)

Schätzungsweise sind die meisten hier in den Kommentaren wohl eher älter ich arbeite nun schon seit Jahren in der Alten Pflege und finanzielle Kompetenz ist auch bei den Älteren Menschen eher selten mal ganz davon abgesehen das es durchaus auch viele Junge in meinem Umfeld gibt die bereits recht gut aufgestellt sind habe ich daher eher die Vermutung das es sich hierbei wieder einmal um poleralismus handelt. Die Fähigkeit mit Geld umzugehen hatte und wird nie etwas mit dem Jahrgang zu tun haben viel eher mit der eigenen Selbst Kontrolle bei mir dauert das nun nicht mehr lange und ich kann ohne Schwierigkeiten von meinem ersparten Leben und ich bin noch nicht mal 30 bei anderen dauert das halt etwas länger.

User #3475 (nicht angemeldet)

Unsere Regierung und ihre fehlerhafte Finanzpolitik demotiviert die ganze Generation. Wir zahlen von alles nur noch Gebühren und Steuern und es geht alles Fremde aus. Für unsere junge Generation, Familien und für Senioren bleibt bie dieser Politik nichts übrig. Direkte Bundessteuer, Steuer, Strassensteuer, Mehrwersteuer, Immobilliensteur, Eigenmietwert.... Alles was man mit Karte bezahlt ist mit Gebühren verbunden, dazu kommt die Teuerung von Wohnungen, Krankenkasse, Mebensmittel, Elekrik.... Eigetlich habe ich auch die Nase voll liebe CH-Politik

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