Mehr als jeder dritte Autobesitzer in Deutschland kann sich die Anschaffung eines Elektroautos in den kommenden fünf Jahren vorstellen - für mehr als die Hälfte ist dies aber keine Option.
Ein Elektroauto wird in Dortmund geladen
Ein Elektroauto wird in Dortmund geladen - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Verbraucher sehen aber Anschaffungskosten und Reichweite als Hürde.

Wie eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des TÜV-Verbands (VdTÜV) ergab, zeigen sich 36 Prozent der Befragten offen für die Anschaffung eines E-Autos. 56 Prozent der Autobesitzer geben hingegen an, sich dies für die kommenden fünf Jahre eher oder überhaupt nicht vorstellen zu können. Die restlichen acht Prozent sind unentschlossen.

Nach Einschätzung von VdTÜV-Geschäftsführer Joachim Bühler besteht damit «die Chance, dass die Bundesregierung ihre ambitionierten Ziele für die Elektromobilität erreicht». Angestrebt ist hierbei, dass bis zum Jahr 2030 mindestens sieben Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen werden. «Der Umstieg auf die Elektromobilität ist aber noch längst kein Selbstläufer», warnte Bühler.

Denn es gebe immer noch zu viele Faktoren, die aus Sicht der Verbraucher gegen die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs sprechen. Laut Umfrage stehen im Ranking der grössten Hürden an erster Stelle die hohen Anschaffungskosten (48 Prozent), gefolgt von einer zu geringen Reichweite (47 Prozent) und zu wenigen Ladestationen (39 Prozent).

Ausserdem sind zwar 46 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Klimabelastung durch den Umstieg auf Stromer reduziert werden kann. Auf der anderen Seite zweifeln 41 Prozent genau dies an.

«Für grosse Teile der Bevölkerung sind E-Autos zu teuer, die Reichweiten zu gering und ihr Beitrag zum Klimaschutz unklar», erklärte Bühler. Aus Sicht des TÜV-Verbands sei es deshalb notwendig, die Förderung der Elektromobilität zu verstärken und Aufklärungsarbeit zu leisten. Letzteres betreffe vor allem die inzwischen deutlich besseren Reichweiten der E-Fahrzeuge und ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Für die Erhebung befragte das Institut Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands insgesamt tausend Menschen zwischen 16 und 75 Jahren. Dabei zeigt sich auch, dass das Auto für die Verbraucher das mit Abstand am meisten genutzte Verkehrsmittel ist: Fast zwei Drittel aller Deutschen fahren an einem durchschnittlichen Werktag mit dem Auto. Die Hälfte legt ausserdem nennenswerte Strecken zu Fuss zurück.

Das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV) nutzen hingegen jeweils nur knapp drei von zehn Deutschen. Grosse Unterschiede gibt es der Umfrage zufolge zwischen Stadt und Land. Während knapp acht von zehn Befragten auf dem Land an einem normalen Werktag das Auto nutzen, sind es in Grossstädten sechs von zehn. In Grossstädten nutzen fast vier von zehn Bundesbürgern werktags öffentliche Verkehrsmittel - auf dem Land nur einer von zehn.

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