Inflation in Eurozone sinkt auf 10 Prozent
Im November ist die Inflation in der Eurozone unter ihr bisheriges Rekordniveau gesunken. Gemäss dem Statistikamt Eurostat betrug sie noch 10 Prozent.

Das Wichtigste in Kürze
- Im November betrug die Inflation in der Eurozone nur noch 10 Prozent.
- Damit ist die Teuerung unter den Oktober-Rekord von 10,6 Prozent gesunken.
- Nach wie vor steigen aber die Energiepreise am stärksten an.
Die Inflation in der Eurozone ist im November von ihrem Rekordniveau aus gesunken. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte.
Im Oktober hatte die Teuerung den Höchststand von 10,6 Prozent erreicht. Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet, allerdings nur auf 10,4 Prozent.
Nach wie vor steigen die Energiepreise am stärksten, allerdings nicht mehr so kräftig wie im Vormonat. Gegenüber November 2021 lagen sie immer noch 34,9 Prozent höher. Die Preise von Nahrungs- und Genussmitteln stiegen um 13,6 Prozent. Hier verstärkte sich der Preisauftrieb. Die Preise für sonstige Waren erhöhten sich um 6,1 Prozent. Dienstleistungen waren 4,2 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Kernteuerung bei 5 Prozent
Die Kernteuerung ohne Energie und Lebensmittel betrug konstant 5 Prozent. Auf diese Grösse achten Ökonomen besonders. Sie gibt einen Hinweis, wie stark die Unternehmen die Kostensteigerungen insbesondere bei Energie auf die Verbraucherpreise umwälzen.
Daraus können sich sogenannte Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben. Fachleute sprechen von einer Preis-Lohn-Spirale.

Das Preisziel der Europäischen Zentralbank von mittelfristig 2 Prozent wird klar überschritten. Allerdings gibt es eine Debatte darüber, ob die Währungshüter ihr Straffungstempo bald etwas verringern könnten. Hintergrund ist die sich abschwächende Konjunktur, die unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet. Derzeit ist nicht klar, ob die EZB Mitte Dezember die Leitzinsen um 0,75 oder um 0,5 Punkte anheben will.