Die Unternehmen Migros, Givaudan und Bühler haben ein gemeinsames Projekt – die Herstellung von in-vitro-Fleisch. Dafür soll ein neues Labor entstehen.
In-vitro-Fleisch
Burger aus pflanzlichen Produkten sind bei Schweizerinnen und Schweizern besonders beliebt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Migros, Givaudan und Maschinenbauer Bühler machen gemeinsame Sache.
  • Zusammen gründen sie das «Cultured Food Innovation Hub» im Zürcher Kemptthal.
  • Dort sollen kultiviertes Fleisch und Fleischersatzprodukte entwickelt werden.

«Kultiviertes Fleisch», auch bekannt als in-vtro-Fleisch, und andere Fleischersatzprodukte auf pflanzlicher Basis sind gefragt. Nun soll ein Innovationszentrum die Entwicklung solcher Produkte vorantreiben. Die Einrichtung soll im Kemptthal bei Zürich entstehen.

Dazu legen mit dem Detailhandelsriesen Migros, dem Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan sowie dem Maschinenbauer Bühler drei Unternehmen ihre Expertise zusammen.

Zentrum soll Start-Ups unterstützen

Der «Cultured Food Innovation Hub» soll den Betrieb bereits im nächsten Jahr aufnehmen, wie die drei Unternehmen am Mittwoch mitteilten.

Das Innovationszentrum soll Start-Ups unterstützen, die Ersatzprodukte für herkömmliches Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sowie weitere Alternativen auf pflanzlicher Basis entwickeln. Das Labor in Kemptthal werde auch mit Zellkultur- und Biofermentationskapazitäten ausgestattet sein, heisst es weiter.

Givaudan
Auch Givaudan ist mit von der Partie. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Nachfrage nach Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis sei in den vergangenen Jahren deutlich angestiegene, begründen die drei Firmen den Schritt. Zudem habe «kultiviertes Fleisch» eine deutlich bessere Klimabilanz. Es komme ohne den Einsatz von Antibiotika, Schlachtung oder Massentierhaltung aus und leiste einen Beitrag zur Ernährungssicherheit.

Bell-Gruppe setzt auf ausländische In-Vitro-Fleisch-Produktion

Das im Maschinenbau tätige Unternehmen Bühler bringe in die Kooperation seine Lösungen für die Produktion von Lebensmitteln ein. Givaudan steuere seine Expertise im Bereich Geschmack und Biotechnologie bei. Die Migros sei für die Marktbearbeitung verantwortlich, heisst es weiter.

Würden sie «Laborfleisch» essen'

Auch die zu Coop gehörende Bell-Gruppe ist an «Laborfleisch» interessiert. Die Fleischverarbeiterin hatte sich dafür über zwei Finanzierungsrunden an der niederländischen Mosa Meat beteiligt. Diese will bis 2022 ein «kultiviertes Fleischprodukt» an den Markt bringen.

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