Im ersten Quartal 2021 haben die Zinsen für Hypotheken einen Höchststand wie seit 2014 nicht mehr erreicht.
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Die Globalen Investitionen werden immer wichtiger. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hypothekarzinsen sind im ersten Quartal 2021 auf einen Höchststand gestiegen.
  • Gründe dafür sind steigende Inflation durch hohe Energiepreise und Lieferkettenprobleme.

Die Zinsen für Hypotheken waren lange nicht mehr so hoch – den letzten solchen Höchststand schrieb man Mitte 2014. Im ersten Quartal 2021 sind die Richtsätze für Hypotherkarzinse enorm gestiegen. Der Grund dafür ist die weltweit steigende Inflation, die auf hohe Energiepreise und Lieferkettenprobleme zurückzuführen ist. Ob dies eine Zinswende mit einem nachhaltig höheren Zinsniveau bedeutet?

Die Kapitalmarktzinsen sind im ersten Quartal je nach Laufzeit um 60 bis knapp 100 Basispunkte angestiegen. Dies teilte der Hypothekenvermittler Moneypark in seinem am Donnerstag veröffentlichten Konjunktur- und Zinsupdate mit.

Preise sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich

Der Richtsatz für eine zweijährige Hypothek ist demnach seit Jahresende um 25 Basispunkte (BP) auf 1,40 Prozent gestiegen. Für fünfjährige Festhypotheken beträgt er neu 1,51 (+52 BP) und für zehnjährige 1,94 (+69 BP). Einen Anstieg um rund 50 Basispunkte in einem Quartal hat es gemäss Mitteilung zuletzt nach dem Frankenschock anfangs 2015 gegeben.

Doch die Kreditanbieter schlugen laut Moneypark bisher nur einen Teil des Zinsanstiegs am Kapitalmarkt auf die Hypotheken um. Die Differenz zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter bei der zehnjährigen Laufzeit liegt bei über einem Prozent (134 BP). Das überrasche nicht, wie es heisst.

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Das Logo von MoneyPark. Das Fintech-Unternehmen hat sich auf Hypotheken und Immobilien spezialisiert. - Keystone

Ob dies nun die Zinswende ist, sei schwer einzuschätzen. Denn rund die Hälfte des Hypothekarzinsanstiegs im ersten Quartal dürfte auf den Krieg in der Ukraine zurückgehen. Die allgemeine Unsicherheit enge den Handlungsspielraum der Währungshüter ein.

Daher stehe der Zinsanstieg auf wackeligen Beinen, schreibt Moneypark. Die Hypothekarzinsen könnten sich mittelfristig seitwärts bewegen oder sogar wieder leicht sinken. Zwischenzeitlich seien aber weitere Anstiege nicht auszuschliessen.

Viele Immobilienbesitzende wechseln Hypotheken

Nach Ansicht des Vergleichsdienstes Comparis ist die mehrjährige Phase mit Tiefstsätzen für Festhypotheken derweil vorbei. Allerdings dürften sich wegen des engen Spielraums der Notenbanken Geldmarkt-Hypotheken (Saron) vorläufig kaum sprunghaft verteuern.

Viele Immobilienbesitzende seien verunsichert, wie die Zentralbanken im Zusammenhang mit der steigenden Inflation und den Folgen des Ukraine-Kriegs reagierten. Deshalb wechselten sie jetzt vermehrt in Festhypotheken, heisst es dort. Bemerkenswert sei diesbezüglich die in den vergangenen Jahren kaum gesehene Nachfrage nach 15-jährigen Hypotheken. Dabei dürfte auch die neuen Hypothekarangebote ohne die Klausel einer Vorfälligkeitsentschädigung die Nachfrage verstärkt haben, heisst es.

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