Hartweizen-Mangel tangiert Markt für Pasta & Co.
Hartweizen ist zu einer Mangelware geworden. Schiessen deshalb die Preise für Pasta, Quinoa und Couscous bald in die Höhe? Nau.ch hat nachgefragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Ernteausfällen fehlen weltweit mehrere Tonnen Hartweizen.
- Deutschland und Österreich rechnen deshalb mit einem Pasta-Notstand.
- In der Schweiz dürfte dies kein Thema werden, jedoch steigende Preise.
Hartweizen – auch Durumweizen genannt – ist eine der wichtigsten Weizensorten weltweit. Sowohl für die Produktion von Pasta als auch für Alternativen wie Quinoa und Couscous zählt das Getreide zu den wichtigsten Zutaten überhaupt.
In diesem Jahr ist Hartweizen allerdings so rar wie noch nie. Auf dem Weltmarkt fehlen geschätzt zwei bis drei Millionen Tonnen – und das auf einem seit Jahren bereits eng versorgten Markt.

Der Grund für den akuten Mangel: das Klima. Hartweizen wird vor allem an klimatisch warmen Orten mit trockenen und heissen Sommern angebaut. In Nordamerika – insbesondere Kanada – gehört er damit zu den Exportschlagern.
Wegen der anhaltenden Dürre und der darauffolgenden Waldbrände im Sommer wurden dort allerdings 3000 Quadratkilometer Land zerstört – darunter Felder voller Hartweizen.
Pasta-Notstand in Deutschland und Österreich
Die Folgen des Ernteausfalls sind bis nach Europa zu spüren. In Deutschland aber auch in Österreich spricht man bereits von einem Pasta-Notstand. Experten befürchten deshalb rasant steigende Produktpreise.
«Was die Preise und die Knappheit von Hartweizen angeht, steht das Schlimmste vielleicht noch bevor», warnt beispielsweise Analystin Severine Omnes-Maisons vom Agrar-Forschungsinstitut Strategie Grains gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters».
Auch hierzulande sei «eine gewisse Knappheit an Nudeln im Markt» wahrnehmbar, wie Aldi Suisse auf Anfrage von Nau.ch bestätigt. «Derzeit sind wir mit steigenden Rohstoffpreisen und Logistikkosten bei Pasta und Nudelwaren konfrontiert, weshalb die Preise einiger unserer Nudelwaren erhöht wurden.»

Bei Coop hingegen gäbe es keinen Pasta-Notstand. Aber: «Bei den Rohstoffen ist aufgrund der schlechten Ernte unter anderem beim Hartweizengriess mit steigenden Beschaffungspreisen zu rechnen», gesteht Mediensprecher Nico Nabholz.