Eine Milliarde will Hansjörg Wyss für Umweltschutz spenden. Es ist nicht das einzige Engagement des Berners, der mit Medizinaltechnik reich geworden ist.
Hansjörg Wyss
Unternehmer Hansjörg Wyss während einer Medtech-Konferenz in Genf 2015. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Berner Milliardär Hansjörg Wyss will eine Milliarde für den Umweltschutz spenden.
  • Wyss spendet auch Geld für Kunst und Bildung.

Es ist eine Nachricht, die auf der ganzen Welt für Aufsehen sorgt: Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss (83) will in den nächsten zehn Jahren eine Milliarde für Umweltschutzprojekte spenden. Sein Ziel: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Welt geschützt und erhalten werden.

In der Schweiz war Wyss bis vor wenigen Jahren wenig bekannt. Erst mit der Masseneinwanderungs-Initaitive rückte der Milliardär in die Öffentlichkeit. Er stellte sich offen gegen das Anliegen der SVP. Nach der Annahme engagierte er sich für die Gruppe Raus aus der Sackgasse, die die SVP-Initiative rückgängig machen wollte. In der Schweiz war das politische Engagement neu, im Gegensatz zu den USA. Dort unterstützt der Milliardär, der seit über 40 Jahren in den USA leben, schon lange die Demokraten.

Im Berner Eisenbahnerquartier als Sohn eines Rechenmaschinenverkäufers und einer Mutter aus einer Literatenfamilie aufgewachsen, machte Wyss im Ausland Karriere. Der studierte Tiefbauingenieur heuerte bei Chrysler an und holte 1963 das MBA-Studium in Harward nach.

Mit Medizinaltechnik reich geworden

1977 wurde Wyss Direktor bei Synthes, zehn Jahr später übernahm er das US-Medizinaltechnikunternehmen und machte daraus einen Weltkonzern. Vor sieben Jahren verkaufte er sein Lebenswerk für 21 Milliarden Dollar an Johnson & Johnson.

Seit Jahren wohnt Wyss in Wyoming, doch nach wie vor hat Wyss nur einen Schweizerpass. Eigentlich wollte er sich unter der Administration von George W. Bush in den USA einbürgern lassen, doch der Prozess war ihm zu langwierig.

Laut der «Bilanz» kommt Wyss aktuell auf sieben bis acht Milliarden Franken Vermögen. Mittlerweile hat die Blocher-Familie den Berner überholt. Die Blochers häufen Vermögen an, Wyss verkleinert es. Schon vor seinem Milliarden-Versprechen hat Unternehmer Millionen gespendet. So hat seine Wyss Foundation bereits über 450 Millionen Dollar in Umweltschutzprojekte in Afrika, Südamerika, Nordamerika und Europa gesteckt.

Hansjörg Wyss während einer Synthes-Pressekonferenz 2001.
Hansjörg Wyss während einer Synthes-Pressekonferenz 2001. - Keystone

Spenden mit Gates und Buffett

Wyss zählt zu den grössten Philanthropen der Welt. 2014 schloss er sich der von Investor Warren Buffett und Microsoft-Gründer ins Leben gerufenen «Giving Pledge» an. Dabei versprach er, mindestens die Hälfte seines Vermögens für wohltätige Zwecke einzusetzen.

Nicht nur Umweltschutz liegt Wyss am Herzen. Der Berner Mäzen schenkte etwa der ETH Zürich und der Universität Zürich 120 Millionen Dollar für ein gemeinsames Forschungszentrum. Immer wieder engagiert er sich für Kunst. So hat Wyss Ende letztes Jahr angekündigt, 20 Millionen dem Berner Kunstmuseum zu spenden.

Vom Milliarden-Dollar-Versprechen für die Umwelt profitiert auch die Schweiz. Der Mäze will auch Forschung an der Universität Bern unterstützten, damit Wissenschaftler die effektivsten Erhaltungsmassnahmen ermitteln können.

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