Handelsabkommen zwischen USA und China drückt deutsche Exporte
Das Teilhandelsabkommen zwischen den USA und China schadet nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) insbesondere der deutschen Wirtschaft.

Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftsforscher warnen vor Folgen für Drittstaaten.
Die im Januar unterzeichnete, sogenannte «Phase Eins»-Vereinbarung führe zu Handelsumlenkungen und drücke die deutschen Exporte nach China 2021 um umgerechnet fast 4,2 Milliarden Euro, teilte das IfW am Montag mit.
Mit der Vereinbarung sagte China zu, mehr US-Waren zu importieren und geistiges Eigentum zu respektieren. Peking soll demnach über zwei Jahre zusätzlich US-Güter im Wert von 200 Milliarden Dollar kaufen. Das schade den übrigen Handelspartnern Chinas, deren Importe in die Volksrepublik «nun durch US-Produkte verdrängt werden und die in erheblichem Masse Marktanteile in China verlieren», erklärte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr.
Das gilt nach den Berechnungen seines Instituts besonders für deutsche Exporteure. Beim Verarbeitenden Gewerbe sei Deutschland «verglichen mit einem Szenario ohne Handelskrieg und ohne Phase-Eins-Deal» sogar «international am stärksten negativ betroffen». Sollte Chinas Wirtschaftswachstum beispielsweise infolge der Ausbreitung des Coronavirus geringer ausfallen als vom IfW angenommen, «würden die für Drittstaaten schädlichen Handelsumlenkungseffekte noch stärker ausfallen», warnten die Forscher.
Doch auch für die Chinesen selbst ist das Abkommen laut Felbermayr «bedenklich», da sie «auf Produkte aus anderen Ländern verzichten, die sie bislang bevorzugten». Die USA seien der einseitige Profiteur der unterzeichneten Vereinbarung.