Gemäss einer neuen Erhebung lohnt sich die Ausbildung von Lernenden für die meisten Arbeitgeber in der Schweiz. Das zeigt eine Analyse des Bundes.
Bundesrat Guy Parmelin und Jürg Schweri, Professor EHB, über den Mehrwert von Lehrlingen in der Schweiz. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ausbildung von Lernenden ist gemäss einer neuen Erhebung ein lohnendes Engagement.
  • Der Nutzen eines Lernenden übertrifft in den meisten Fällen die Kosten.
  • Doch alle Beteiligten müssen ihre Rolle gut spielen, warnt Bundesrat Parmelin.

Good-News für Schweizer Arbeitgeber: Meistens lohnt es sich, Lernende auszubilden. Das zeigt eine neue Erhebung, die vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in Auftrag gegeben wurde. Der Nutzen von Lernenden übertreffe meist die Kosten, heisst es in der Medienmitteilung.

Lernende für viele Arbeitgeber finanziell attraktiv

Der Nettonutzen betrug im Ausbildungsjahr 2016/17 im Schnitt über alle Lehrberufe gut 3000 Franken pro Lehrjahr und Lehrverhältnis. Mit über 10'000 Franken weisen die zweijährigen EBA- und die dreijährigen EFZ-Ausbildungen am Ende der Lehre das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis für den Betrieb auf.

Doch auch die vierjährigen EFZ-Ausbildungen befinden sich im grünen Bereich: Der Nettonutzen belief sich durchschnittlich auf über 8000 Franken. Während bei 37 Prozent der Betriebe am Lehrende die Kosten überwogen, wiesen 63 Prozent der Betriebe einen Nettonutzen auf.

Guy Parmelin
Meistens lohnen sich Lernende für Arbeitgeber in der Schweiz, wie die von Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Auftrag gegebene Analyse zeigt. - Pixabay

Zusätzlicher Nutzen nach der Lehre

Nebst dem Nettonutzen sind Lernende für Arbeitgeber oftmals auch nach der Ausbildung attraktiv. Mit einer Anstellung nach Lehrabschluss können gemäss der Erhebung Such- und Einarbeitungskosten gespart werden. Für die Rekrutierung von Fachkräften spare man pro Lehrverhältnis durchschnittlich 10'700 Franken.

Entsprechend zufrieden schätzt ein Grossteil der Betriebe das Kosten-Nutzen-Verhältnis der eigenen Lehrlingsausbildung ein. 78 Prozent geben an, mit dem Nettonutzen «sehr zufrieden» oder «eher zufrieden» zu sein.

Guy Parmelin will Kosten-Nutzen-Verhältnis stets beachten

Diese positiven Rückmeldungen will Wirtschaftsminister Guy Parmelin auch künftig beibehalten. Studien wie diese sollen Ausbildungsbetriebe bei ihren strategischen Entscheidungen zur Ausbildungstätigkeit unterstützen.

Darüber hinaus würden Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt stets auf ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Ausbildungsbetriebe achten. So soll sich das Ausbilden für sie aus betriebswirtschaftlicher Sicht auch in Zukunft lohnen.

Bundesrat Guy Parmelin über den Mehrwert von Lehrlingen in der Schweiz. - Nau
Jürg Schweri, Professor EHB, über den Mehrwert von Lehrlingen in der Schweiz. - Nau
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