Grösster Umsatzeinbruch im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln seit Jahrzehnten

AFP
AFP

Deutschland,

Die Ladenschliessungen in der Corona-Krise bedeuten für den Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln einen historischen Umsatzeinbruch: Die Branche machte im April ein Minus von preisbereinigt 14,5 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

Schuhladen in Berin Anfang Mai
Schuhladen in Berin Anfang Mai - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Minus von 71 Prozent im Handel mit Kleidung und Schuhen im April.

Der Umsatz von Geschäften mit Kleidung oder Schuhen brach demnach sogar um 71 Prozent ein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) forderte erneut ein «zielgenaues Rettungspaket».

Der Umsatzrückgang im Handel mit Nicht-Lebensmitteln ist der grösste seit Beginn der Zeitreihe 1994, wie die Statistiker mitteilten. Besonders stark mit rund 40 Prozent sanken demnach auch die Umsätze im «sonstigen Einzelhandel mit Waren verschiedener Art» - darunter fallen etwa Kaufhäuser.

Supermärkte und andere Lebensmittelgeschäfte dagegen machten gute Umsätze in der Krise: Ihr Erlös stieg im April im Vorjahresvergleich um 6,2 Prozent. Und auch der Onlinehandel profitierte stark: Die Händler erzielten laut Statistik das grösste Umsatzplus zum Vorjahresmonat mit 24,2 Prozent.

In der gesamten Branche betrug der Umsatzrückgang damit 6,5 Prozent im Vergleich zum April 2019. Beide Monate hatten jeweils 24 Verkaufstage. Im Vergleich zum März - als die Geschäfte noch bis Mitte des Monats geöffnet waren - ging der Umsatz im April um 5,3 Prozent zurück. Schon im März war der Umsatz um vier Prozent zum Vormonat gesunken.

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erklärte, die Krise treffe besonders stark kleine und mittelständische Handelsunternehmen. Sie seien «wie keine andere Branche von zentraler Bedeutung für unsere Städte und Gemeinden». Der Einzelhandel brauche weitere staatliche Massnahmen im Rahmen eines Rettungsfonds, «der nicht nur die absoluten Härtefälle umfasst, sondern gerade auch ehemals gesunde Unternehmen auf dem Weg aus der Krise heraus dauerhaft und zielgenau unterstützt».

Genth betonte, dass die Umsätze trotz mittlerweile wieder geöffneter Geschäfte angesichts schwacher Frequenzen «bei weitem» nicht an das Vorkrisenniveau heranreichten. Einer HDE-Trendumfrage bei 500 Unternehmen in der laufenden Woche zufolge erzielen 29 Prozent der Nicht-Lebensmittel-Händler aktuell weniger als die Hälfte des Vorjahresumsatzes. Weitere 29 Prozent liegen demnach auf einem Umsatzniveau zwischen 51 und 75 Prozent. «Die Krise ist keinesfalls vorbei», erklärte der HDE-Geschäftsführer.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

SBB
68 Interaktionen
Rushhour
Weidel AfD
7 Interaktionen
«Rechtsextrem»

MEHR IN NEWS

israel krieg
Nahost-Konflikt
11 Interaktionen
Rumänien
Geri Dillier
Gewürdigt
Kokain
1 Interaktionen
Im Baselbiet

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Unfall
christian lindner
7 Interaktionen
«Tut mir leid»
Audi
2 Interaktionen
Stellenstreichungen
Granit Xhaka
3 Interaktionen
Bayern fix Meister